EXTRA
Forumbeitrag von Ferdinand Emil Sauer, Au/Breisgau (Grenzgau) in Form des BLOGs: Kommt der Bundesbeauftragte Dr. Felix Klein seinen Aufgaben nach oder verstößt er gegen das Neutralitäts-Gebot der Verfassung 4GG?
Die durch Art. 4 GG verbürgten Freiheiten dienen vorrangig der Abwehr hoheitlicher Eingriffe durch Grundrechtsträger, weswegen sie Freiheitsrechte darstellen. Darüber hinaus begründen sie eine Schutzpflicht für den Staat: Dieser muss den Grundrechtsträgern eine Sphäre schaffen, innerhalb derer sie sich religiös entfalten können. Zudem soll er vor Störungen der freien Grundrechtsausübung schützen. Schließlich enthält Art. 4 GG ein gleichheitsrechtliches Element, indem er den Staat zur Neutralität in Bezug auf Religion und Weltanschauung verpflichtet. Aufgabe des Antisemitismusbeauftragten ist es, Maßnahmen der Bundesregierung, die den Antisemitismus bekämpfen, ressortübergreifend zu koordinieren. Darüber hinaus soll Felix Klein Ansprechpartner für jüdische Gruppen und gesellschaftliche Organisationen und Vermittler für die Antisemitismusbekämpfung durch Bund, Länder und Zivilgesellschaft sein. Des Weiteren soll der Beauftragte eine ständige Bund-Länder-Kommission mit Vertreterinnen und Vertretern der zuständigen Stellen koordinieren und zur Sensibilisierung der Gesellschaft für aktuelle und historische Formen des Antisemitismus durch Öffentlichkeitsarbeit sowie politische und kulturelle Bildung beitragen. Die Position des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus wurde mit dem aktuellen Koalitionsvertrag neu geschaffen. Die Einrichtung ge - schieht auch angesichts der intensiven Diskussion über eine Zunahme des Antisemitismus in Deutschland und der Frage, wie diesem Phänomen bestmöglich auf Ebene des Bundes entgegen ge - treten werden kann.
Die Bundeszentrale definiert JÜDISCHES LEBEN: Die Geschichte des deutschen Judentums wird oft auf die Zeit der Verfolgung während des Nationalsozialismus reduziert dabei existieren jüdische Gemeinden bereits seit dem 4. Jahrhundert auf dem Gebiet der deutschen Staaten. Arno Herzigs Darstellung erläutert zunächst die Frühgeschichte des Judentums, die bis ins 13. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht, und schildert die Entstehung der jüdischen Diaspora (griech.: Zerstreuung) unter römischer Herrschaft in Europa. Anschließend zeichnet sie Entwicklungen innerhalb der jüdischen Gemeinschaft und im Verhältnis zwischen jüdischer Minderheit und christlicher Mehrheit nach. Dabei kommen Phasen des Austauschs und der wirtschaftlichen und geistigen Blüte seit dem Frühmittelalter ebenso in den Blick wie Zeiten der Ausgrenzung und Verdrängung. https://www.bpb.de/izpb/7643/juedisches-leben-in-deutschland (Oktober 2021) Weitere Schwerpunkte bilden die Restaurationszeit, das Kaiserreich von 1871 bis 1918 und die Weimarer Republik eine Phase der deutsch-jüdischen Geschichte, in die die politische Emanzipation ebenso fällt wie die Entstehung des modernen Antisemitismus. Mit dem Beginn der nationalsozialistischen Diktatur 1933 kam auch diese Ideologie an die Macht und entfesselte eine Vernichtungspolitik, die sechs Millionen Jüdinnen und Juden das Leben kostete. Den Abschluss des Heftes bildet die Schilderung der schwierigen Aufarbeitung dieser Verbrechen, aber auch die Entstehung neuer jüdi - scher Gemeinden und Kultureinrichtungen in Deutschland.
BA Felix Kleins Tätigkeiten 2020 / 2021: FALL 1: Juni 2020: Konzertaufnahmen   mit   dem Antisemitismusbeauftragten   Dr.   Felix   Klein   in   der Synagoge   Rykestrasse   /   Dokumentation   anlässlich   des   75.   Jahrestags   des   Befreiungskonzerts jüdischer DP’s Im Kloster St. Ottilien am bayerischen Ammersee wurden nach dem Krieg ehemalige jüdische KZ- Häftlinge als sogenannte Displaced Persons (DPs) untergebracht. […] Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren fand dort ein denkwürdiges »Befreiungskonzert« statt. Aus Anlass die - ses Jubiläums war am 27. Mai 2020 eine größere Gedenkveranstaltung , u.a. mit der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern Charlotte Knobloch und dem Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, geplant. Auftreten sollte dort auch das »Diplomatische Streichquartett« , bestehend aus den Berufsmusikern Matthias Hummel (Geige), Petra Kießling (Cello) und Ernst Herzog (Bratsche) sowie dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein (Geige) [mit Kippa]. Da diese Gedenkstunde nun Corona bedingt ausfallen musste, hat der Veranstalter »Kultur am Ammersee e.V.« als Ersatz eine filmische Dokumentation produ - ziert. Dazu fanden die musikalischen Aufnahmen mit dem »Diplomatischen Streichquartett« Mitte Mai in der Synagoge Rykestraße statt. Dr. Klein bedankte sich herzlich bei dem Vorstandsvorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Dr. Gideon Joffe, und dem Gemeinderabbiner Boris Ronis, die die Aufnahmen in der Synagoge kurzfristig und mit Freude er - möglicht hatten. Aufgenommen wurde die Musik des jüdischen Komponisten Erwin Schulhoff, der 1942 im KZ Wülzburg/Bayern an Tuberkulose verstarb. h t t p : / / w w w . j g - b e r l i n . o r g / b e i t r a e g e / d e t a i l s / k o n z e r t a u f n a h m e n - m i t - d e m - a n t i s e m i t i s m u s b e a u f t r a g - ten-felix-klein-in-der-synagoge-rykestrasse-i1016d-2020-06-01.html
FALL 2: September 2021:   Synagogen-Rundfahrt   durch   MV:   Auf   den   Spuren   jüdischer   Kultur   erst in zweiter Linie: Jüdisch! Jedes Jahr veranstaltet das Usedomer Musikfestival eine Synagogen-Rundfahrt durch Mecklenburg- Vorpommern. Dabei werden die Synagogen zu Spielorten des Festivals. Unsere Reporterin Juliane Voigt ist mitgefahren. / Dargun in der Mecklenburgischen Seenplatte: An diesem Tag ist die alte Synagoge des Städtchens Konzertort des Usemoder Musikfestivals. Es erklingt das Quartett in A-Dur von Alexander von Zemlinsky, gespielt vom Diplomatischen Quartett Berlin. An der Geige ist Felix Klein , Musiker, Diplomat und Antisemitismusbeauftragter des Bundes. / »In diesem Amt ist man nicht nur Beauftragter im Kampf gegen Antisemitismus, sondern auch für jüdisches Leben«, erzählt Klein. »Und da fügte sich wunderbar, dass ich meine große Leidenschaft für Musik hier auch einbringen und jüdische Komponisten bekannt machen kann. Wir wollen zeigen, wie vielfältig Jüdinnen und Juden zu unserem Kulturleben beigetragen haben. Und wir führen sie vor allem auf, weil sie gut sind, und erst in zweiter Linie, weil sie jüdisch sind.« / Dazu gehört zum Beispiel Musik von Erwin Schulhoff ein vergessener Komponist, aber einer der experimentierfreudigsten seiner Zeit. 1942 wurde er deportiert und ermordet. Das Diplomatische Quartett will an ihn erinnern. Eine Dokumentation des Liberation Concerts mit einer Einführung von Dr. Felix Klein sehen Sie hier: https://youtu.be/xJroFY35LWc FALL 2/1:   Mehr   Unterstützung   für   jüdische   Gemeinden   in   MV   /   Die   beiden   jüdischen   Gemeinden im   Land   erhalten   in   den   kommenden   fünf   Jahren   deutlich   mehr   finanzielle   Unterstützung   vom Land als bisher. Die Synagoge ist ein Fachwerkbau aus den 1820er-Jahren. Direkt an der Straße sieht es aus wie ein normales Wohnhaus. Es gehört der Freikirchlichen Gemeinde Dargun. Ein Davidstern im Rundfenster am Seitengiebel weist darauf hin, dass das Gebäude einmal die Synagoge war - dank Rainer Brack von der Kirchgemeinde: »Ich habe den Davidstern bei einem Glaser hier nebenan gefunden und ihm abgekauft«, erzählt Brack. »Nun wissen wir nicht, ob es das Original ist. Aber wir haben ihn eingebaut, das war ja zugemauert. Das Gebäude sollte nicht mehr als Synagoge erkennbar sein.« / Knapp 30 Besucher des Usedomer Musikfestivals sind mit dem Reisebus durchs Land unterwegs. Reiseführer ist Robert Kreibig. Er forscht auf Usedom nach Spuren jüdischen Lebens und hat die Rekonstruktion der Synagoge in Stavenhagen, einer weiteren Station der Rundfahrt, geleitet. 2017 wurde sie feierlich wie - dereröffnet. Jüdisches Leben gibt es hier nicht mehr, aber jüdische Kultur: Liturgien, gesungene Gebete, ein Konzert des Usedomer Musikfestivals. / Zwei junge Musikerinnen spielen in der Stavenhagener Synagoge traditionelle jüdische Musik und singen dazu. Noga-Sarai Bruckstein hat als eine von sehr wenigen Frauen eine Ausbildung als Kantorin absolviert: »Diese Musik gab es schon, bevor die Synagogen abgebrannt oder verkauft wurden«, erzählt Bruckstein. […] / Eine Busfahrt mit mehr als musikalischen oder architektonischen Höhepunkten findet auch Isolde Böttcher, eine Festivalbesucherin aus dem Saarland: »Man muss es auch aushalten können. Ich will eine wissende Zeugin sein. Das ist mein großes Anliegen. Und dass ich das hier machen darf, das finde ich so schön.«
FALL 3: Oberlausitzer   Perspektiven   Konzert,   Alexander   Zemlinsky   und   Erwin   Schulhoff   –   zwei jüdische   Komponisten   und   Wegbereiter   der   Moderne,   15.   November   2021   /   19:30   Uhr   /   Neue Synagoge Görlitz, Otto-Müller-Straße 3, 02826 Görlitz Obwohl zwischen beiden Komponisten ein Altersunterschied von mehr als zwei Jahrzehnten lag, teilten sie ein ähnliches Schicksal: Beide waren für ihre Zeit wegwei - send, lösten sich mehr oder weniger von ihrer jüdischen Herkunft, beide wurden zum Opfer des Nationalsozialismus und gerieten in Vergessenheit. Zemlinsky gelang die Emigration, musikalisch wie körper - lich war er aber gebrochen. Schulhoff wurde nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion inter - niert und verstarb nur wenig später als Zemlinsky im August 1942 in Haft an Tuberkulose. Wo Alexander Zemlinsky Brückenbauer zwischen der Spätromantik und der Neuen Musik war, dort baute Schulhoff die Verbindungen in die Zukunft, indem er die hochartifizielle Kunstmusik mit populären Stilen verband. Er gilt als einer der experimentierfreudigsten und innovativsten Komponisten der Modernen Musik in den 1920er Jahren. Besetzung: Matthias Hummel – Violine / Dr. Felix Klein – Violine / Ernst Herzog – Viola / Petra Kießling Violoncello Eintritt: 15 EUR Ermäßigungsberechtigte haben freien Eintritt, benötigen aber eine gültige Eintrittskarte. Kooperation: Das Konzert wird ausgerichtet in Kooperation mit dem Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V.
FALL 4: Kammermusik jüdischer Komponisten von dem Diplomatischen Streichquartett Berlin Sonntag,   07.   November   2021,   15:00   Uhr   Klostermuseum   Jüterbog   -   Refektorium   im   Kreuzgang Stiftsplatz 7, 15898 Neuzelle, Eintritt: ab 6,50 € Unter dem Motto „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ist dieses Jahr ein besonderes deutsch-jüdi - sches Festjahr. Eine Vielzahl an Veranstaltungen wird überall in Deutschland stattfinden. Aus diesem Anlass spielt das Diplomatische Streichquartett Berlin ein Kammerkonzert. / Das    Diplomatische    Streichquartett Berlin   gründete   sich   2016   anlässlich   der   Synagogenkonzerte   im   Rahmen   der   Internationalen Tage   jüdischer   Musik in Mecklenburg-Vorpommern und hat sich die Aufführung von Werken jüdischer Komponisten zum Schwerpunkt gemacht. Seit der Gründung im Jahr 2016 konzertiert das Diplomatische Streichquartett Berlin regelmäßig in Berlin und Brandenburg und führt verschiedene Konzertreisen durch. Besetzung: Matthias Hummel (1. Violine) / Felix Klein (2. Violine) / Ernst Herzog (Viola) / Petra Kießling (Violoncello) ║▌║ Die Schauspielerin Magdalene Artelt wird die Veranstaltung moderieren und Sie durch den Nachmittag führen.
FALL 5: Jüdische   Kulturtage   Berlin   06.–18.   Nov   2021,   Tehorah   /   Deutsche,   jiddische   und   hebräi - sche Lieder / MI 10.11.2021 (Beginn 19:00 Uhr) »TEHORAH« , das auf Hebräisch »rein« bedeutet, ist eine herzzerreißende, vielversprechende musi - kalische Geschichte über Krieg, Verlust, Hoffnung, Liebe und Vergebung. Die Soirée enthält deutsche, jiddische und hebräische Lieder, die ausschließlich von jüdischen Komponisten und Lyrikern komponiert und betextet wurden, sie ist aber gleichzeitig ein historisch-poetisches Portrait. Uraufgeführt in der be - rühmten New Yorker Carnegie Hall, gedenkt man mit diesem Konzert dem Ende des Holocausts vor 76 Jahren. / Die Eröffnungsrede wird vom Antisemitismus-Beauftragten der deutschen Bundesregierung Dr. Felix Klein gehalten, der auch Teil des Diplomatischen Streichquartetts Berlin ist. Die international erfolgreiche Sängerin und Musikerin Adrienne Haan ist nicht nur die Solistin, sondern ist auch verantwortlich für das Drehbuch und die Regie des Konzertes. Adrienne Haan (Gesang, Drehbuch, Musikalische Leitung) / Benjamin Schaefer (Klavier) / Begleitet vom Diplomatischen Streichquartett Berlin: Matthias Hummel (1. Violine) / Felix Klein (2. Violine) / Ernst Herzog (Viola) / Petra Kießling (Violoncello) Eintritt: € 25,00 / erm. Schüler, Studenten, Azubis 20 %, Schwerbeschädigte 50 %
Und so weiter: Er geigt und geigt und geigt und geigt und geigt und geigt… Gefragt zu seinem >Fachgebiet< kann er kaum einen Satz ohne Äähhhs formulieren…
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Felix Klein soll für die Bundesregierung Antisemitismus bekämpfen. Warum demonstriert er mit christlichen Fundamentalisten, die von einer Bekehrung der Juden träumen? „Er ist die Antwort der Regierung auf die judenfeindlichen Vorfälle der vergangenen Monate: Der Diplomat Felix Klein wurde am 11. April 2018 zum ersten Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung nominiert. Allerdings erscheint es zweifelhaft, ob er sich mit allen Facetten von Judenfeindlichkeit auskennt. Denn genau eine Woche später, am 18. April, nahm Klein am sogenannten Marsch des Lebens in Berlin teil. 400 Menschen zogen mit israelischen Fahnen den Kurfürstendamm ent - lang laut Selbstdarstellung gegen Antisemitismus, Rassismus und Israelhass. Felix Klein lief in der ersten Reihe mit, wie Fotos belegen. Die Initiative Marsch des Lebens veranstaltet seit 2007 Gedenkmärsche an Orten des Holocausts in Deutschland. Seitdem haben nach Angaben der Initiative mehr als 350 Märsche stattgefunden. Der Marsch des Lebens scheint auf den ersten Blick unproblematisch zu sein. Veranstalter sind aller - dings Jobst und Charlotte Bittner und ihr TOS Dienste Deutschland e. V. (bis 2010 Tübinger Offensive Stadtmission), eine neupfingstlich-charismatisch geprägte Gemeinde, die 1987 gegründet wurde und zur christlich-fundamentalistischen Szene in Deutschland gehört. Heute ist sie auch in Leipzig, Ueckermünde, Albstadt-Tailfingen und Halle an der Saale vertreten. So wie viele andere christlich-fundamentalistische Organisationen steht die TOS-Gemeinde für ein homophobes Weltbild. Laut der NDR-Doku Die Schwulenheiler sollen in der Gemeinde mit Handauflegung und Gebet Homosexuelle geheilt werden. Der Beitrag des NDR zeigt mit ver - steckter Kamera Aufnahmen von einem Heilungsgottesdienst in Tübingen. Wenn man genauer schaut, was hinter der proisraelischen Haltung dieser Gemeinde und den Marsch- des-Lebens-Veranstaltungen steckt, erkennt man, dass sie nicht nur im Bezug auf Homosexualität eine extremistische Position vertreten. In ihrem Buch Mission Gottesreich Fundamentalistische Christen in Deutschland zitieren die Journalisten Oda Lambrecht und Christian Baars den TOS- Mitgründer und Veranstalter der Märsche für das Leben, Jobst Bittner. Bittner fordere eine Trennung vom ›säkularen griechisch-philosophischen Erbe‹. Er erwarte, dass es einen ›Gebetskampf um die Zukunft Israels‹ geben werde, und bestehe darauf, das Evangelium sei ›ein absoluter Anspruch auf das Leben jedes Menschen‹, schreiben die Autoren. Dabei ist es doch genau dieses christliche Evangelium, an das die Juden nicht glauben, dessen Anspruch sie sich also nicht unterwerfen wollen.
Rückblick auf 2018:
In diesen Aussagen kommt eine Weltsicht zum Ausdruck, die viele christlich-fundamentalistische Gruppen eint: Alle Juden der Welt müssen sich im Heiligen Land versammeln, bevor der Messias, also Jesus, zum zweiten Mal erscheinen kann. Wenn dieses Ziel erreicht werde, würden sich alle Juden zum Christentum bekennen. So die Lehre. Diese Vorstellung ist judenfeindlich, weil sie letztendlich für eine judenfreie Diaspora steht und weil sie das alte christliche antijudaistische Klischee vermittelt, dass das Judentum keine wahre Religion sei, sondern ein veralteter Kult, der ausschließlich mit einer Konversion zum Christentum überwunden werden könne. Christliche Fundamentalisten marschieren mit der israelischen Nationalfahne vor allem in den USA, aber auch in anderen Ländern wie zum Beispiel in Ungarn, weil sie den Staat Israel als ein attrakti - ves Ziel für Juden darstellen wollen. Sie wollen damit die Alija, die sogenannte Rückführung der Juden ins Heilige Land, fördern und damit die ›Endzeit‹ näher bringen. Anhänger dieser Strömung agieren auch auf weiteren Ebenen: Sie publizieren proisraelische Materialien, organisieren Gottesdienste mit jüdischen und israelischen Elementen wobei sie ganz konkret auch Juden mis - sionieren wollen –, und drittens unterstützen sie personell und finanziell die Auswanderung von Juden nach Israel. Auch an den Märschen des Lebens nehmen jüdische Gruppen und Personen teil, in Berlin beteiligte sich in diesem Mai etwa Stephan Kramer, früherer Generalsekretär des Zentralrats der Juden und heutiger Verfassungsschutzpräsident Thüringens, an einer der Demonstrationen. 2015 lief der Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern auf einer Demo mit. Ob das Engagement jüdischer Gruppen aus Unwissenheit geschieht oder aus der Überzeugung, es sei wichtiger, den Antizionismus zu bekämpfen als den Antijudaismus, also die religiös begründete Judenfeindlichkeit, bleibt dabei meist offen. Anders im Fall von Herbert Lappe von der jüdischen Gemeinde in Dresden, der zwar teilnahm, aber in seinem Redebeitrag die Instrumentalisierung der Juden verurteilte, woraufhin er Kritik der Organisatoren erntete. Wusste Felix Klein, bei wem er da mitläuft? Was hält er von den Ansichten der TOS-Gemeinde und denen anderer christlicher Fundamentalisten? Der neue Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung hat auf Anfragen von ZEIT ONLINE dazu nicht reagiert.“ Aus „DIE ZEIT“ vom 5. Juni 2018 von Armin Langer w - bundesregierung-demo-evangelikale?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F
Alle Juden sollen sich zum Christentum bekennen..
BRECHTLEBTFORUM
Alle Beiträge auf einen Blick!
BRECHTSEULENSPIEGEL
Seit Mitte 2018 berichten wir ausführlich auf unserer Website „brecht-lebt“ über den vom SWR produzierten Kinofilm "Mackie Messer- Brechts Dreigroschenfilm" (siehe auch: „Eine Art klebriger Kitt“), der relativ erfolglos in den Kinos lief und sehr schnell, weil er zuviel gekostet hat, von mehreren ARD/arte Fernsehanstalten ausgestrahlt wurde. Die guten Kritiken hatte der SWR der Presse vorformuliert, die sie einfach nachschrieb und, auf die nachweisbaren Fehler aufmerksam gemacht, nicht korri- gierte. Gekrönt wurde dieser Film durch die FBW (Deutsche Film- und Medienbewertung) mit ihrem besten Prädikat „Besonders wertvoll", und sie empfahl ihn damit auch Schulklassen und anderen Bildungseinrichtungen als deutsches Kulturgut der besonderen Art. Damit verhunzen diejenigen, die vorgeben für Kultur einzutreten, die KULTUR, das heißt: ihre eigene BASIS. Der Fall „Mackie Messer“, der ein Fall des SWR und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist, ist ein kulturpolitischer Skandal erster Sorte! Der Film, der offen antisemitische Stereotypen ausstellt und Nazimusik auf Tingel-Niveau einsetzt, verschandelt den Ruf unserer besten KünstlerInnen: Kurt WEILL (>Jude<), Bertolt BRECHT (von den Nazis als JUDE >Baruch< verhöhnt), Carola NEHER, Lotte LENYA, Elisabeth HAUPTMANN, LEWIS RUTH BAND und viele weitere Beteiligte. Wir haben diesen Skandal ausführlich auch auf unserer Website "brecht-lebt.eu", die keine parteipoliti- schen und keinen finanziellen Interessen verfolgt, dokumentiert. Die Antisemitismus-Beauftragten wis- sen also, was sie tun. "Die FBW beruft sich auf künstlerische Freiheit ..." Die FBW (Deutsche Film- und Medienbewertung) unterstützt mit ihrem Prädikat „Besonders wert- voll" diese rassistischen Tendenzen und beruft sich auf die Unabhängigkeit ihrer »Experten«, die zeig- ten, dass sie keine Ahnung haben, und die FBW beruft sich auf »künstlerische Freiheit«, die missbraucht wird. Die Presse schwätzt die Urteile nach, weil sie nicht willens ist, KUNST von politi- schem KITSCH mit in Tanz verbrämter frauenfeindlicher Werbung abzugrenzen. So wird Demokratie unterlaufen. Die Nazis machten Brecht zum Juden Mit dem Fall BRECHT, den die Nazis zum JUDEN machten, um ihn zu verfolgen, wie sie auch – wir haben das ausführlich dokumentiert – alles und alle weitere(n), was ihrem WAHN entgegenstand, zu >jüdischem Schmutz< erklärten, könnten die eigentlichen Ursachen für das heutige Erstarken des Rassismus, zu dem der Antisemitismus gehört, offengelegt werden. Dazu müssten aber erst einmal die eigenen Vorurteile erkannt und diskutiert werden. Das wird aktiv verhindert, weil wir immer noch von >Juden< reden, die die Nazis definiert haben, nicht aber ihrem Selbstverständnis entsprechen. Der offene, sichtbare Antisemitismus durch die Nazis hat nach dem 1. Weltkrieg mitten in Deutschland begonnen? WO? In der KUNST und KULTUR! Wer war Opfer? Wer ist Zeuge? BERT BRECHT – ab 1926 als JUDE Baruch. >Schalömchen<-Straßenbahnen in Köln, in Synagogen oder bei jüdischen Gemeinden zu gei- gen (Dr. Felix Klein) oder "mit Kartoffelpuffern, neuen Straßennamen und Klimaschutz" (Henryk M. Broder) Antisemitismus zu bekämpfen: bedeutet nur – nach Beifall heischende – billigste Anbiederung, nicht aber Bekämpfung von Antisemitismus, – und ob das Kultur ist, lässt sich in Frage stellen. Die Kultur beginnt da, wo nicht Bilder die Augen reizen, sondern da, wo die Sprache die Augen öffnet. Das Büro des Dr. Felix Klein lässt unsere persönlich an ihn gerichtete Anfrage am 09.03.2021 durch seine Mitarbeiterin, Frau Gabriele Czornohuz, folgendermaßen beantworten: Sehr geehrter Herr Knopf, haben Sie vielen Dank für die Nachricht an Herrn Dr. Klein und Ihre Anregungen! Herr Dr. Klein widmet sich in seinem Aufgabenbereich der Bekämpfung von zahlreichen Formen des Antisemitismus. Hierbei fällt sein Blick auch auf Kunst und Kultur. In diesem Bereich beginnt gerade erst eine Sensibilisie- rung und damit verbunden eine – oftmals kontroverse - Debatte. Ich danke Ihnen daher für Ihre Aspekte und leite die Mail gerne an Herrn Klein weiter. Mit freundlichen Grüßen Reaktion des Bundesauftragten: NULL, nach dem Motto „Will nichts sehen, will nichts hören und nichts dazu sagen.“ Zum Genießen und Einschätzen der Antwort von Herrn Dr. Kleins Sekretärin: 1. Herr Dr. Klein widmet sich zahlreichen Formen des Antisemitismus. Kommentar: Fragt sich, ob er diese Formen überhaupt kennt? Kippa tragen, bedeutungsheischende Miene aufsetzen, jüdische Musik geigen und ethische Fragen wälzen: so sehen und hören und lesen wir von Herrn Dr. Klein. ABER er beklagt sich, dass der Antisemitismus zunimmt. 2. Kunst und Kultur gehören AUCH zu seinem Blickfeld! Kommentar: Erst kommen Politik und Wirtschaft – Herr Kleins Geigerei kostet Eintritt –, dann auch Kunst und Kultur. Lenken Herrn Kleins Beiträge zur >jüdischen Kultur< oder die des Herrn Blume (BW) zur >jüdisch-christlichen Tradition< (nach dem Motto: Die Juden haben auch ihre >guten Seiten<) auch den Blick auf den Antisemitismus? – Das wäre so, als ob ich, statt an der Universität Literaturwissenschaft zu lehren, meine eigenen Gedichte vortrüge und dafür noch Eintritt verlangte. Ich erhielte zurecht eine Dienstaufsichtsbeschwerde. 3. In Kunst und Kultur beginnt gerade erst >eine Sensibilisierung<, schreibt i.A. Dr. Klein die Sekretärin Gabriele Czornohuz. "Wie lange wird unser Geld an moralisch-christliche Selbstdarstellung verschleudert?" Kommentar: Was hat Herr Dr. Klein seit 2018 und was haben seine Kollegen in den Ländern (15 Männer und zwei Frauen!) eigentlich über drei Jahre lang gemacht? Ausgestattet mit Büros und Mitarbeiterinnen und großem Etat sind sie immer noch nicht bei der Kunst und bei der Kultur angelangt? Wie lange wird ihre Sensibilisierung noch dauern? Wie lange will die Öffentlichkeit zusehen, dass ihr Geld an schöne Worte und moralisch-christliche Selbstdarstellung verschleudert wird? Muss es noch und noch brennen und muss Blut fließen, ehe unsere Beauftragten merken, dass unser Alltag zwischenmenschliche Kommunikation ver - nichtet und ein neuer Analphabetismus über die a-sozialen Medien und ihre Bilder entsteht, die alle die Tendenz zu offener Gewalt und Menschenverachtung in sich tragen? Wir stellen fest: 1. Die Diktaturen – wie auch die nur scheinbar demokratisch gewählten Diktatoren (neuer Vertreter innerhalb der EU aktuell in Ungarn, mit Tendenz zuzunehmen) –, zensieren, knebeln durch Gesetze (Schmutz- und Schund), denunzieren, sperren ein, verjagen, verbannen und ermorden stets zuerst ihre KünstlerInnen und sind offen frauen- wie homofeindlich. Das beginnt historisch mit Sappho und Ovid und Laotse, geht über zu Heine und Voltaire, über Thomas Mann, Hannah Arendt und zu Lion Feuchtwanger und Anna Seghers, und hört mit Wolf Biermann oder mit der Brecht-Preisträgerin Nino Haratischwili nicht auf. Fazit: Mit der Kultur hätten die Herren beginnen müssen, – und nicht bei den >Juden<, bei sich! 2. Dass die Sprache die Absichten ihrer Sprecher verrät, ist spätestens seit Ende des 2. Weltkriegs bekannt, als man begann, endlich Wörterbücher der Unmenschen und über die LTI (Lingua Tertii Imperii) zu verfassen. Sprachkritik und die in ihnen unbewusst formulierten Absichten aufzudecken sind in der Demokratie die wichtigsten Aufgaben, um jeglichen Rassismus zu bekämpfen. Beispiele gibt es in Massen. Besonders verbreitet im öffentlich-rechtlichen Gebrauch sind die WURZELN, die jemand haben soll: russische, arabische, islamische, jüdische und so weiter, oder woher jemand STAMMT (= STAMMBAUM – männlich!). DER MENSCH ist kein BAUM, der MENSCH hat KEINE WURZELN. Diese STAMMBÄUME wurzeln noch im faulen Blut-Boden der feudalen Gesellschaften, in ihren Ästen hausen noch insgeheim die reinblutigen Arier, die sich besser als alle anderen Menschen wähnen (= WAHN). 3. Weiterleiten an Herrn Klein heißt es aus dessen Büro: ablegen zu den Akten (oder wegschmei- ßen)? Das ist, weil Herr Klein ein öffentliches Amt innehat: verdeckte Zensur. Zensur findet laut Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland nicht statt. 4. Zur Sensibilisierung unserer Beauftragten, die eigentlich nichts anderes zu tun haben, als auf alle die Menschenwürde verletzenden Ausfälle in der Öffentlichkeit zu achten, hatte wenigstens der Pop- Digitaliziser Sascha Lobo einen Kommentar am 2. Februar 2022 im SPIEGEL parat: »Der woke Antisemitismus als vielleicht jüngste Stinkblüte des Antisemitismus wird von be- denklichen Entwicklungen flankiert oder begünstigt. Wie etwa der Tatsache, dass deutsche Journalisten mit einer Historie von antisemitischen Einlassungen oft erst dann mit Sanktionen rechnen müssen, wenn die Fälle >hochkochen< und man sie nicht mehr ignorieren kann. Vorher lässt sich die ein oder andere Judenfeindlichkeit geflissentlich ignorieren.« Für unseren Einspruch gegen den geförderten Mackie-Messer-Film konnten wir nicht mit auf offener Straße zusammengeprügelten >Juden< aufwarten. Die täglichen Gräuel, die ja nicht nur aktuell in der Ukraine, sondern in Katar, im Jemen, Saudi-Arabien, Äthiopien, Syrien, Libyen, Mali, Myanmar, Afghanistan und und und… >stattfinden<, machen >sprachlos<. Das Vokabular dafür lautet: unglaublich, erschütternd, fassungslos, unvorstellbar, entsetzt, geschockt, empört, schlimm und und und … Ein Bemühen darum, eine Sprache für die alltägliche Menschenverachtung und den alltäglichen Menschenverschleiß zu finden und sie als FAKTEN der Inhumanität zu formulieren, gegen die Einsprüche nicht mehr möglich sind, findet nicht einmal im Ansatz statt. Und dies, obwohl die Menschheit über 2000 Jahre nach Christus, der Nächstenliebe predigte, Zeit dazu hatte und zusah, wie nicht nur die christlichen Kirchen und Institutionen bisher jeden Machtmissbrauch passiv oder aktiv unterstützten. »Die Verbrechen gehen frech auf die Straße / Und spotten laut der Beschreibung« (BB, 1933). Die Zukunft aber Wird abhängen von der Erledigung der Vergangenheit.