EXTRA
Forumbeitrag von Ferdinand Emil Sauer, Au/Breisgau (Grenzgau) in Form des BLOGs:
Kommt der Bundesbeauftragte Dr. Felix Klein seinen Aufgaben nach oder verstößt er
gegen das Neutralitäts-Gebot der Verfassung 4GG?
Die
durch
Art.
4
GG
verbürgten
Freiheiten
dienen
vorrangig
der
Abwehr
hoheitlicher
Eingriffe
durch
Grundrechtsträger,
weswegen
sie
Freiheitsrechte
darstellen.
Darüber
hinaus
begründen
sie
eine
Schutzpflicht
für
den
Staat:
Dieser
muss
den
Grundrechtsträgern
eine
Sphäre
schaffen,
innerhalb
derer
sie
sich
religiös
entfalten
können.
Zudem
soll
er
vor
Störungen
der
freien
Grundrechtsausübung
schützen.
Schließlich
enthält
Art.
4
GG
ein
gleichheitsrechtliches
Element,
indem
er
den
Staat
zur
Neutralität
in
Bezug
auf
Religion
und
Weltanschauung
verpflichtet.
Aufgabe
des
Antisemitismusbeauftragten
ist
es,
Maßnahmen
der
Bundesregierung,
die
den
Antisemitismus
bekämpfen,
ressortübergreifend
zu
koordinieren.
Darüber
hinaus
soll
Felix
Klein
Ansprechpartner
für
jüdische
Gruppen
und
gesellschaftliche
Organisationen
und
Vermittler
für
die
Antisemitismusbekämpfung
durch
Bund,
Länder und Zivilgesellschaft sein.
Des
Weiteren
soll
der
Beauftragte
eine
ständige
Bund-Länder-Kommission
mit
Vertreterinnen
und
Vertretern
der
zuständigen
Stellen
koordinieren
und
zur
Sensibilisierung
der
Gesellschaft
für
aktuelle
und
historische
Formen
des
Antisemitismus
durch
Öffentlichkeitsarbeit
sowie
politische
und
kulturelle
Bildung
beitragen.
Die
Position
des
Beauftragten
der
Bundesregierung
für
jüdisches
Leben
in
Deutschland
und
den
Kampf
gegen
Antisemitismus
wurde
mit
dem
aktuellen
Koalitionsvertrag
neu
geschaffen.
Die
Einrichtung
ge
-
schieht
auch
angesichts
der
intensiven
Diskussion
über
eine
Zunahme
des
Antisemitismus
in
Deutschland
und
der
Frage,
wie
diesem
Phänomen
bestmöglich
auf
Ebene
des
Bundes
entgegen
ge
-
treten werden kann.
Die Bundeszentrale definiert JÜDISCHES LEBEN:
Die
Geschichte
des
deutschen
Judentums
wird
oft
auf
die
Zeit
der
Verfolgung
während
des
Nationalsozialismus
reduziert
–
dabei
existieren
jüdische
Gemeinden
bereits
seit
dem
4.
Jahrhundert
auf dem Gebiet der deutschen Staaten.
Arno
Herzigs
Darstellung
erläutert
zunächst
die
Frühgeschichte
des
Judentums,
die
bis
ins
13.
Jahrhundert
v.
Chr.
zurückreicht,
und
schildert
die
Entstehung
der
jüdischen
Diaspora
(griech.:
Zerstreuung)
unter
römischer
Herrschaft
in
Europa.
Anschließend
zeichnet
sie
Entwicklungen
innerhalb
der
jüdischen
Gemeinschaft
und
im
Verhältnis
zwischen
jüdischer
Minderheit
und
christlicher
Mehrheit
nach.
Dabei
kommen
Phasen
des
Austauschs
und
der
wirtschaftlichen
und
geistigen
Blüte
seit
dem
Frühmittelalter ebenso in den Blick wie Zeiten der Ausgrenzung und Verdrängung.
https://www.bpb.de/izpb/7643/juedisches-leben-in-deutschland
(Oktober 2021)
Weitere
Schwerpunkte
bilden
die
Restaurationszeit,
das
Kaiserreich
von
1871
bis
1918
und
die
Weimarer
Republik
–
eine
Phase
der
deutsch-jüdischen
Geschichte,
in
die
die
politische
Emanzipation
ebenso
fällt
wie
die
Entstehung
des
modernen
Antisemitismus.
Mit
dem
Beginn
der
nationalsozialistischen
Diktatur
1933
kam
auch
diese
Ideologie
an
die
Macht
und
entfesselte
eine
Vernichtungspolitik,
die
sechs
Millionen
Jüdinnen
und
Juden
das
Leben
kostete.
Den
Abschluss
des
Heftes
bildet
die
Schilderung
der
schwierigen
Aufarbeitung
dieser
Verbrechen,
aber
auch
die
Entstehung
neuer
jüdi
-
scher Gemeinden und Kultureinrichtungen in Deutschland.
BA Felix Kleins Tätigkeiten 2020 / 2021:
FALL
1:
Juni
2020:
Konzertaufnahmen
mit
dem
Antisemitismusbeauftragten
Dr.
Felix
Klein
in
der
Synagoge
Rykestrasse
/
Dokumentation
anlässlich
des
75.
Jahrestags
des
Befreiungskonzerts
jüdischer DP’s
Im
Kloster
St.
Ottilien
am
bayerischen
Ammersee
wurden
nach
dem
Krieg
ehemalige
jüdische
KZ-
Häftlinge
als
sogenannte
Displaced
Persons
(DPs)
untergebracht.
[…]
Kurz
nach
dem
Ende
des
Zweiten
Weltkriegs
vor
75
Jahren
fand
dort
ein
denkwürdiges
»Befreiungskonzert«
statt.
Aus
Anlass
die
-
ses
Jubiläums
war
am
27.
Mai
2020
eine
größere
Gedenkveranstaltung
,
u.a.
mit
der
Präsidentin
der
Israelitischen
Kultusgemeinde
München
und
Oberbayern
Charlotte
Knobloch
und
dem
Bayerischen
Ministerpräsidenten
Markus
Söder,
geplant.
Auftreten
sollte
dort
auch
das
»Diplomatische
Streichquartett«
,
bestehend
aus
den
Berufsmusikern
Matthias
Hummel
(Geige),
Petra
Kießling
(Cello)
und
Ernst
Herzog
(Bratsche)
sowie
dem
Beauftragten
der
Bundesregierung
für
jüdisches
Leben
und
den
Kampf
gegen
Antisemitismus,
Dr.
Felix
Klein
(Geige) [mit Kippa].
Da
diese
Gedenkstunde
nun
Corona
bedingt
ausfallen
musste,
hat
der
Veranstalter
»Kultur
am
Ammersee
e.V.«
als
Ersatz
eine
filmische
Dokumentation
produ
-
ziert.
Dazu
fanden
die
musikalischen
Aufnahmen
mit
dem
»Diplomatischen
Streichquartett«
Mitte
Mai
in
der
Synagoge
Rykestraße
statt.
Dr.
Klein
bedankte
sich
herzlich
bei
dem
Vorstandsvorsitzenden
der
Jüdischen
Gemeinde
zu
Berlin,
Dr.
Gideon
Joffe,
und
dem
Gemeinderabbiner
Boris
Ronis,
die
die
Aufnahmen
in
der
Synagoge
kurzfristig
und
mit
Freude
er
-
möglicht
hatten.
Aufgenommen
wurde
die
Musik
des
jüdischen
Komponisten
Erwin
Schulhoff,
der
1942
im KZ Wülzburg/Bayern an Tuberkulose verstarb.
h
t
t
p
:
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-
ten-felix-klein-in-der-synagoge-rykestrasse-i1016d-2020-06-01.html
FALL
2:
September
2021:
Synagogen-Rundfahrt
durch
MV:
Auf
den
Spuren
jüdischer
Kultur
–
erst in zweiter Linie: Jüdisch!
Jedes
Jahr
veranstaltet
das
Usedomer
Musikfestival
eine
Synagogen-Rundfahrt
durch
Mecklenburg-
Vorpommern.
Dabei
werden
die
Synagogen
zu
Spielorten
des
Festivals.
Unsere
Reporterin
Juliane
Voigt
ist
mitgefahren.
/
Dargun
in
der
Mecklenburgischen
Seenplatte:
An
diesem
Tag
ist
die
alte
Synagoge
des
Städtchens
Konzertort
des
Usemoder
Musikfestivals.
Es
erklingt
das
Quartett
in
A-Dur
von
Alexander
von
Zemlinsky,
gespielt
vom
Diplomatischen
Quartett
Berlin.
An
der
Geige
ist
Felix
Klein
,
Musiker,
Diplomat
und
Antisemitismusbeauftragter
des
Bundes.
/
»In
diesem
Amt
ist
man
nicht
nur
Beauftragter
im
Kampf
gegen
Antisemitismus,
sondern
auch
für
jüdisches
Leben«,
erzählt
Klein.
»Und
da
fügte
sich
wunderbar,
dass
ich
meine
große
Leidenschaft
für
Musik
hier
auch
einbringen
und
jüdische
Komponisten
bekannt
machen
kann.
Wir
wollen
zeigen,
wie
vielfältig
Jüdinnen
und
Juden
zu
unserem
Kulturleben
beigetragen
haben.
Und
wir
führen
sie
vor
allem
auf,
weil
sie
gut
sind,
und
erst
in
zweiter
Linie,
weil
sie
jüdisch
sind.«
/
Dazu
gehört
zum
Beispiel
Musik
von
Erwin
Schulhoff
–
ein
vergessener
Komponist,
aber
einer
der
experimentierfreudigsten
seiner
Zeit.
1942
wurde er deportiert und ermordet. Das Diplomatische Quartett will an ihn erinnern.
Eine Dokumentation des Liberation Concerts mit einer Einführung von Dr. Felix Klein
sehen Sie hier:
https://youtu.be/xJroFY35LWc
FALL
2/1:
Mehr
Unterstützung
für
jüdische
Gemeinden
in
MV
/
Die
beiden
jüdischen
Gemeinden
im
Land
erhalten
in
den
kommenden
fünf
Jahren
deutlich
mehr
finanzielle
Unterstützung
vom
Land als bisher.
Die
Synagoge
ist
ein
Fachwerkbau
aus
den
1820er-Jahren.
Direkt
an
der
Straße
sieht
es
aus
wie
ein
normales
Wohnhaus.
Es
gehört
der
Freikirchlichen
Gemeinde
Dargun.
Ein
Davidstern
im
Rundfenster
am
Seitengiebel
weist
darauf
hin,
dass
das
Gebäude
einmal
die
Synagoge
war
-
dank
Rainer
Brack
von
der
Kirchgemeinde:
»Ich
habe
den
Davidstern
bei
einem
Glaser
hier
nebenan
gefunden
und
ihm
abgekauft«,
erzählt
Brack.
»Nun
wissen
wir
nicht,
ob
es
das
Original
ist.
Aber
wir
haben
ihn
eingebaut,
das
war
ja
zugemauert.
Das
Gebäude
sollte
nicht
mehr
als
Synagoge
erkennbar
sein.«
/
Knapp
30
Besucher
des
Usedomer
Musikfestivals
sind
mit
dem
Reisebus
durchs
Land
unterwegs.
Reiseführer
ist
Robert
Kreibig.
Er
forscht
auf
Usedom
nach
Spuren
jüdischen
Lebens
und
hat
die
Rekonstruktion
der
Synagoge
in
Stavenhagen,
einer
weiteren
Station
der
Rundfahrt,
geleitet.
2017
wurde
sie
feierlich
wie
-
dereröffnet.
Jüdisches
Leben
gibt
es
hier
nicht
mehr,
aber
jüdische
Kultur:
Liturgien,
gesungene
Gebete,
ein
Konzert
des
Usedomer
Musikfestivals.
/
Zwei
junge
Musikerinnen
spielen
in
der
Stavenhagener
Synagoge
traditionelle
jüdische
Musik
und
singen
dazu.
Noga-Sarai
Bruckstein
hat
als
eine
von
sehr
wenigen
Frauen
eine
Ausbildung
als
Kantorin
absolviert:
»Diese
Musik
gab
es
schon,
bevor
die
Synagogen
abgebrannt
oder
verkauft
wurden«,
erzählt
Bruckstein.
[…]
/
Eine
Busfahrt
mit
mehr
als
musikalischen
oder
architektonischen
Höhepunkten
–
findet
auch
Isolde
Böttcher,
eine
Festivalbesucherin
aus
dem
Saarland:
»Man
muss
es
auch
aushalten
können.
Ich
will
eine
wissende
Zeugin
sein.
Das
ist
mein
großes
Anliegen.
Und
dass
ich
das
hier
machen
darf,
das
finde
ich
so
schön.«
FALL
3:
Oberlausitzer
Perspektiven
Konzert,
Alexander
Zemlinsky
und
Erwin
Schulhoff
–
zwei
jüdische
Komponisten
und
Wegbereiter
der
Moderne,
15.
November
2021
/
19:30
Uhr
/
Neue
Synagoge Görlitz, Otto-Müller-Straße 3, 02826 Görlitz
Obwohl
zwischen
beiden
Komponisten
ein
Altersunterschied
von
mehr
als
zwei
Jahrzehnten
lag,
teilten
sie
ein
ähnliches
Schicksal:
Beide
waren
für
ihre
Zeit
wegwei
-
send,
lösten
sich
mehr
oder
weniger
von
ihrer
jüdischen
Herkunft,
beide
wurden
zum
Opfer
des
Nationalsozialismus
und
gerieten
in
Vergessenheit.
Zemlinsky
gelang
die
Emigration,
musikalisch
wie
körper
-
lich
war
er
aber
gebrochen.
Schulhoff
wurde
nach
dem
Überfall
der
Wehrmacht
auf
die
Sowjetunion
inter
-
niert
und
verstarb
nur
wenig
später
als
Zemlinsky
im
August
1942
in
Haft
an Tuberkulose.
Wo
Alexander
Zemlinsky
Brückenbauer
zwischen
der
Spätromantik
und
der
Neuen
Musik
war,
dort
baute
Schulhoff
die
Verbindungen
in
die
Zukunft,
indem
er
die
hochartifizielle
Kunstmusik
mit
populären
Stilen
verband.
Er
gilt
als
einer
der
experimentierfreudigsten
und
innovativsten
Komponisten
der
Modernen Musik in den 1920er Jahren.
Besetzung: Matthias Hummel – Violine / Dr. Felix Klein – Violine / Ernst Herzog – Viola /
Petra Kießling Violoncello
Eintritt: 15 EUR
Ermäßigungsberechtigte haben freien Eintritt, benötigen aber eine gültige Eintrittskarte.
Kooperation: Das Konzert wird ausgerichtet in Kooperation mit dem Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V.
FALL 4:
Kammermusik jüdischer Komponisten von dem Diplomatischen Streichquartett Berlin
Sonntag,
07.
November
2021,
15:00
Uhr
Klostermuseum
Jüterbog
-
Refektorium
im
Kreuzgang
Stiftsplatz 7, 15898 Neuzelle,
Eintritt: ab 6,50 €
Unter
dem
Motto
„1700
Jahre
jüdisches
Leben
in
Deutschland“
ist
dieses
Jahr
ein
besonderes
deutsch-jüdi
-
sches
Festjahr.
Eine
Vielzahl
an
Veranstaltungen
wird
überall
in
Deutschland
stattfinden.
Aus
diesem
Anlass
spielt
das
Diplomatische
Streichquartett
Berlin
ein
Kammerkonzert.
/
Das
Diplomatische
Streichquartett
Berlin
gründete
sich
2016
anlässlich
der
Synagogenkonzerte
im
Rahmen
der
Internationalen
Tage
jüdischer
Musik
in
Mecklenburg-Vorpommern
und
hat
sich
die
Aufführung
von
Werken
jüdischer
Komponisten
zum
Schwerpunkt
gemacht.
Seit
der
Gründung
im
Jahr
2016
konzertiert
das
Diplomatische
Streichquartett
Berlin
regelmäßig
in
Berlin
und
Brandenburg
und
führt
verschiedene
Konzertreisen durch.
Besetzung:
Matthias
Hummel
(1.
Violine)
/
Felix
Klein
(2.
Violine)
/
Ernst
Herzog
(Viola)
/
Petra
Kießling
(Violoncello)
║▌║
Die
Schauspielerin
Magdalene
Artelt
wird
die
Veranstaltung
moderieren
und
Sie durch den Nachmittag führen.
FALL
5:
Jüdische
Kulturtage
Berlin
06.–18.
Nov
2021,
Tehorah
/
Deutsche,
jiddische
und
hebräi
-
sche Lieder / MI 10.11.2021 (Beginn 19:00 Uhr)
»TEHORAH«
,
das
auf
Hebräisch
»rein«
bedeutet,
ist
eine
herzzerreißende,
vielversprechende
musi
-
kalische
Geschichte
über
Krieg,
Verlust,
Hoffnung,
Liebe
und
Vergebung.
Die
Soirée
enthält
deutsche,
jiddische
und
hebräische
Lieder,
die
ausschließlich
von
jüdischen
Komponisten
und
Lyrikern
komponiert
und
betextet
wurden,
sie
ist
aber
gleichzeitig
ein
historisch-poetisches
Portrait.
Uraufgeführt
in
der
be
-
rühmten
New
Yorker
Carnegie
Hall,
gedenkt
man
mit
diesem
Konzert
dem
Ende
des
Holocausts
vor
76
Jahren.
/
Die
Eröffnungsrede
wird
vom
Antisemitismus-Beauftragten
der
deutschen
Bundesregierung
Dr.
Felix
Klein
gehalten,
der
auch
Teil
des
Diplomatischen
Streichquartetts
Berlin
ist.
Die
international
erfolgreiche
Sängerin
und
Musikerin
Adrienne
Haan
ist
nicht
nur
die
Solistin, sondern ist auch verantwortlich für das Drehbuch und die Regie des Konzertes.
Adrienne Haan (Gesang, Drehbuch, Musikalische Leitung) / Benjamin Schaefer (Klavier) /
Begleitet
vom
Diplomatischen
Streichquartett
Berlin:
Matthias
Hummel
(1.
Violine)
/
Felix
Klein
(2.
Violine) / Ernst Herzog (Viola) / Petra Kießling (Violoncello)
Eintritt: € 25,00
/
erm. Schüler, Studenten, Azubis 20 %, Schwerbeschädigte 50 %
Und so weiter: Er geigt und geigt und geigt und geigt
und geigt und geigt…
Gefragt zu seinem >Fachgebiet< kann er kaum einen
Satz ohne Äähhhs formulieren…
Reklame für eine Privatschule (Musik):
musikplus! musikschule am lietzensee / Friedbergstr. 23 Ecke Holtzendorffstraße
14057 Berlin / Tel. 030 91 55 76 12
E-Mail: info@musikplus-berlin.de
Zur ersten Ersatzspielstätte wurde die Musikschule musikplus! an der Friedbergstraße 23
nahe dem Lietzensee. Dort finden die halbstündigen Gratis-Konzerte weiterhin dienstags ab
12.30 Uhr statt. Samstags ab 15 Uhr gibt es sie auch im wiedereröffneten Kino Klick an der
Windscheidstraße 19. Außerdem gastiert die „MittagsMusik“ in einer Kreuzberger
Weinhandlung.
Am heutigen Freitag, dem 24. September 2021, spielt an dieser Stelle das
„Diplomatische Streichquartett Berlin“, das sich vor allem Werken jüdischer Komponisten
widmet. Zu den Mitgliedern gehört der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in
Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein. Der Eintritt ist frei, Spenden
sind willkommen
(Anmeldung unter info@mittagsmusik.org). Gäste müssen einen negativen Corona-Test,
Impfungen oder ihre Genesung nachweisen.
Felix
Klein
soll
für
die
Bundesregierung
Antisemitismus
bekämpfen.
Warum
demonstriert
er
mit
christlichen Fundamentalisten, die von einer Bekehrung der Juden träumen?
„Er
ist
die
Antwort
der
Regierung
auf
die
judenfeindlichen
Vorfälle
der
vergangenen
Monate:
Der
Diplomat
Felix
Klein
wurde
am
11.
April
2018
zum
ersten
Antisemitismusbeauftragten
der
Bundesregierung
nominiert.
Allerdings
erscheint
es
zweifelhaft,
ob
er
sich
mit
allen
Facetten
von
Judenfeindlichkeit auskennt.
Denn
genau
eine
Woche
später,
am
18.
April,
nahm
Klein
am
sogenannten
Marsch
des
Lebens
in
Berlin
teil.
400
Menschen
zogen
mit
israelischen
Fahnen
den
Kurfürstendamm
ent
-
lang
–
laut
Selbstdarstellung
gegen
Antisemitismus,
Rassismus
und
Israelhass.
Felix
Klein
lief
in
der
ersten
Reihe
mit,
wie
Fotos
belegen.
Die
Initiative
Marsch
des
Lebens
veranstaltet
seit
2007
Gedenkmärsche
an
Orten
des
Holocausts
in
Deutschland.
Seitdem
haben
nach
Angaben der Initiative mehr als 350 Märsche stattgefunden.
Der
Marsch
des
Lebens
scheint
auf
den
ersten
Blick
unproblematisch
zu
sein.
Veranstalter
sind
aller
-
dings
Jobst
und
Charlotte
Bittner
und
ihr
TOS
Dienste
Deutschland
e.
V.
(bis
2010
Tübinger
Offensive
Stadtmission),
eine
neupfingstlich-charismatisch
geprägte
Gemeinde,
die
1987
gegründet
wurde
und
zur
christlich-fundamentalistischen
Szene
in
Deutschland
gehört.
Heute
ist
sie
auch
in
Leipzig,
Ueckermünde, Albstadt-Tailfingen und Halle an der Saale vertreten.
So
wie
viele
andere
christlich-fundamentalistische
Organisationen
steht
die
TOS-Gemeinde
für
ein
homophobes
Weltbild.
Laut
der
NDR-Doku
Die
Schwulenheiler
sollen
in
der
Gemeinde
mit
Handauflegung
und
Gebet
Homosexuelle
geheilt
werden.
Der
Beitrag
des
NDR
zeigt
mit
ver
-
steckter Kamera Aufnahmen von einem Heilungsgottesdienst in Tübingen.
Wenn
man
genauer
schaut,
was
hinter
der
proisraelischen
Haltung
dieser
Gemeinde
und
den
Marsch-
des-Lebens-Veranstaltungen
steckt,
erkennt
man,
dass
sie
nicht
nur
im
Bezug
auf
Homosexualität
eine
extremistische
Position
vertreten.
In
ihrem
Buch
Mission
Gottesreich
–
Fundamentalistische
Christen
in
Deutschland
zitieren
die
Journalisten
Oda
Lambrecht
und
Christian
Baars
den
TOS-
Mitgründer
und
Veranstalter
der
Märsche
für
das
Leben,
Jobst
Bittner.
Bittner
fordere
eine
Trennung
vom
›säkularen
griechisch-philosophischen
Erbe‹.
Er
erwarte,
dass
es
einen
›Gebetskampf
um
die
Zukunft
Israels‹
geben
werde,
und
bestehe
darauf,
das
Evangelium
sei
›ein
absoluter
Anspruch
auf
das
Leben
jedes
Menschen‹,
schreiben
die
Autoren.
Dabei
ist
es
doch
genau
dieses
christliche
Evangelium, an das die Juden nicht glauben, dessen Anspruch sie sich also nicht unterwerfen wollen.
Rückblick auf 2018:
In
diesen
Aussagen
kommt
eine
Weltsicht
zum
Ausdruck,
die
viele
christlich-fundamentalistische
Gruppen
eint:
Alle
Juden
der
Welt
müssen
sich
im
Heiligen
Land
versammeln,
bevor
der
Messias,
also
Jesus,
zum
zweiten
Mal
erscheinen
kann.
Wenn
dieses
Ziel
erreicht
werde,
würden
sich
alle
Juden
zum
Christentum
bekennen.
So
die
Lehre.
Diese
Vorstellung
ist
judenfeindlich,
weil
sie
letztendlich
für
eine
judenfreie
Diaspora
steht
und
weil
sie
das
alte
christliche
antijudaistische
Klischee
vermittelt,
dass
das
Judentum
keine
wahre
Religion
sei,
sondern
ein
veralteter
Kult,
der
ausschließlich
mit
einer
Konversion
zum Christentum überwunden werden könne.
Christliche
Fundamentalisten
marschieren
mit
der
israelischen
Nationalfahne
vor
allem
in
den
USA,
aber
auch
in
anderen
Ländern
wie
zum
Beispiel
in
Ungarn,
weil
sie
den
Staat
Israel
als
ein
attrakti
-
ves
Ziel
für
Juden
darstellen
wollen.
Sie
wollen
damit
die
Alija,
die
sogenannte
Rückführung
der
Juden
ins
Heilige
Land,
fördern
und
damit
die
›Endzeit‹
näher
bringen.
Anhänger
dieser
Strömung
agieren
auch
auf
weiteren
Ebenen:
Sie
publizieren
proisraelische
Materialien,
organisieren
Gottesdienste
mit
jüdischen
und
israelischen
Elementen
–
wobei
sie
ganz
konkret
auch
Juden
mis
-
sionieren
wollen
–,
und
drittens
unterstützen
sie
personell
und
finanziell
die
Auswanderung
von
Juden nach Israel.
Auch
an
den
Märschen
des
Lebens
nehmen
jüdische
Gruppen
und
Personen
teil,
in
Berlin
beteiligte
sich
in
diesem
Mai
etwa
Stephan
Kramer,
früherer
Generalsekretär
des
Zentralrats
der
Juden
und
heutiger
Verfassungsschutzpräsident
Thüringens,
an
einer
der
Demonstrationen.
2015
lief
der
Landesrabbiner
von
Mecklenburg-Vorpommern
auf
einer
Demo
mit.
Ob
das
Engagement
jüdischer
Gruppen
aus
Unwissenheit
geschieht
oder
aus
der
Überzeugung,
es
sei
wichtiger,
den
Antizionismus
zu
bekämpfen
als
den
Antijudaismus,
also
die
religiös
begründete
Judenfeindlichkeit,
bleibt
dabei
meist
offen.
Anders
im
Fall
von
Herbert
Lappe
von
der
jüdischen
Gemeinde
in
Dresden,
der
zwar
teilnahm,
aber
in
seinem
Redebeitrag
die
Instrumentalisierung
der
Juden verurteilte, woraufhin er Kritik der Organisatoren erntete.
Wusste
Felix
Klein,
bei
wem
er
da
mitläuft?
Was
hält
er
von
den
Ansichten
der
TOS-Gemeinde
und
denen
anderer
christlicher
Fundamentalisten?
Der
neue
Antisemitismusbeauftragte
der
Bundesregierung hat auf Anfragen von ZEIT ONLINE dazu nicht reagiert.“
Aus „DIE ZEIT“ vom 5. Juni 2018 von Armin Langer
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bundesregierung-demo-evangelikale?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F
Alle Juden sollen sich zum Christentum bekennen..
BRECHTLEBTFORUM
Alle Beiträge auf einen Blick!
BRECHTSEULENSPIEGEL
Seit Mitte 2018 berichten wir ausführlich auf unserer Website „brecht-lebt“ über den
vom SWR produzierten Kinofilm "Mackie Messer- Brechts Dreigroschenfilm" (siehe
auch: „Eine Art klebriger Kitt“), der relativ erfolglos in den Kinos lief und sehr schnell,
weil er zuviel gekostet hat, von mehreren ARD/arte Fernsehanstalten ausgestrahlt
wurde. Die guten Kritiken hatte der SWR der Presse vorformuliert, die sie einfach
nachschrieb und, auf die nachweisbaren Fehler aufmerksam gemacht, nicht korri-
gierte. Gekrönt wurde dieser Film durch die FBW (Deutsche Film- und
Medienbewertung) mit ihrem besten Prädikat „Besonders wertvoll", und sie empfahl
ihn damit auch Schulklassen und anderen Bildungseinrichtungen als deutsches
Kulturgut der besonderen Art.
Damit verhunzen diejenigen, die vorgeben für Kultur einzutreten, die KULTUR, das heißt: ihre eigene
BASIS. Der Fall „Mackie Messer“, der ein Fall des SWR und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist,
ist ein kulturpolitischer Skandal erster Sorte! Der Film, der offen antisemitische Stereotypen ausstellt
und Nazimusik auf Tingel-Niveau einsetzt, verschandelt den Ruf unserer besten KünstlerInnen: Kurt
WEILL (>Jude<), Bertolt BRECHT (von den Nazis als JUDE >Baruch< verhöhnt), Carola NEHER,
Lotte LENYA, Elisabeth HAUPTMANN, LEWIS RUTH BAND und viele weitere Beteiligte.
Wir haben diesen Skandal ausführlich auch auf unserer Website "brecht-lebt.eu", die keine parteipoliti-
schen und keinen finanziellen Interessen verfolgt, dokumentiert. Die Antisemitismus-Beauftragten wis-
sen also, was sie tun.
"Die FBW beruft sich auf künstlerische Freiheit ..."
Die FBW (Deutsche Film- und Medienbewertung) unterstützt mit ihrem Prädikat „Besonders wert-
voll" diese rassistischen Tendenzen und beruft sich auf die Unabhängigkeit ihrer »Experten«, die zeig-
ten, dass sie keine Ahnung haben, und die FBW beruft sich auf »künstlerische Freiheit«, die
missbraucht wird. Die Presse schwätzt die Urteile nach, weil sie nicht willens ist, KUNST von politi-
schem KITSCH mit in Tanz verbrämter frauenfeindlicher Werbung abzugrenzen. So wird Demokratie
unterlaufen.
Die Nazis machten Brecht zum Juden
Mit dem Fall BRECHT, den die Nazis zum JUDEN machten, um ihn zu verfolgen, wie sie auch – wir
haben das ausführlich dokumentiert – alles und alle weitere(n), was ihrem WAHN entgegenstand,
zu >jüdischem Schmutz< erklärten, könnten die eigentlichen Ursachen für das heutige Erstarken des
Rassismus, zu dem der Antisemitismus gehört, offengelegt werden. Dazu müssten aber erst einmal die
eigenen Vorurteile erkannt und diskutiert werden. Das wird aktiv verhindert, weil wir immer noch von
>Juden< reden, die die Nazis definiert haben, nicht aber ihrem Selbstverständnis entsprechen.
Der offene, sichtbare Antisemitismus durch die Nazis hat nach
dem 1. Weltkrieg mitten in Deutschland begonnen? WO?
In der KUNST und KULTUR!
Wer war Opfer? Wer ist Zeuge?
BERT BRECHT – ab 1926 als JUDE Baruch.
>Schalömchen<-Straßenbahnen in Köln, in Synagogen oder bei jüdischen Gemeinden zu gei-
gen (Dr. Felix Klein) oder "mit Kartoffelpuffern, neuen Straßennamen und Klimaschutz" (Henryk
M. Broder) Antisemitismus zu bekämpfen: bedeutet nur – nach Beifall heischende – billigste
Anbiederung, nicht aber Bekämpfung von Antisemitismus, – und ob das Kultur ist, lässt sich in
Frage stellen.
Die Kultur beginnt da, wo nicht Bilder die Augen reizen,
sondern da, wo die Sprache die Augen öffnet.
Das Büro des Dr. Felix Klein lässt unsere persönlich an ihn gerichtete Anfrage am 09.03.2021 durch
seine Mitarbeiterin, Frau Gabriele Czornohuz, folgendermaßen beantworten:
Sehr geehrter Herr Knopf,
haben Sie vielen Dank für die Nachricht an Herrn Dr. Klein und Ihre Anregungen! Herr Dr. Klein widmet
sich in seinem Aufgabenbereich der Bekämpfung von zahlreichen Formen des Antisemitismus. Hierbei
fällt sein Blick auch auf Kunst und Kultur. In diesem Bereich beginnt gerade erst eine Sensibilisie-
rung und damit verbunden eine – oftmals kontroverse - Debatte. Ich danke Ihnen daher für Ihre
Aspekte und leite die Mail gerne an Herrn Klein weiter.
Mit freundlichen Grüßen
Reaktion des Bundesauftragten: NULL,
nach dem Motto „Will nichts sehen, will nichts hören
und nichts dazu sagen.“
Zum Genießen und Einschätzen der Antwort von Herrn Dr. Kleins Sekretärin:
1.
Herr Dr. Klein widmet sich zahlreichen Formen des Antisemitismus.
Kommentar: Fragt sich, ob er diese Formen überhaupt kennt? Kippa tragen, bedeutungsheischende
Miene aufsetzen, jüdische Musik geigen und ethische Fragen wälzen: so sehen und hören und lesen
wir von Herrn Dr. Klein. ABER er beklagt sich, dass der Antisemitismus zunimmt.
2.
Kunst und Kultur gehören AUCH zu seinem Blickfeld!
Kommentar: Erst kommen Politik und Wirtschaft – Herr Kleins Geigerei kostet Eintritt –, dann auch
Kunst und Kultur. Lenken Herrn Kleins Beiträge zur >jüdischen Kultur< oder die des Herrn Blume (BW)
zur >jüdisch-christlichen Tradition< (nach dem Motto: Die Juden haben auch ihre >guten Seiten<) auch
den Blick auf den Antisemitismus? – Das wäre so, als ob ich, statt an der Universität
Literaturwissenschaft zu lehren, meine eigenen Gedichte vortrüge und dafür noch Eintritt verlangte. Ich
erhielte zurecht eine Dienstaufsichtsbeschwerde.
3.
In Kunst und Kultur beginnt gerade erst >eine Sensibilisierung<, schreibt i.A. Dr. Klein die
Sekretärin Gabriele Czornohuz.
"Wie lange wird unser Geld an moralisch-christliche
Selbstdarstellung verschleudert?"
Kommentar:
Was
hat
Herr
Dr.
Klein
seit
2018
–
und
was
haben
seine
Kollegen
in
den
Ländern
(15
Männer
und
zwei
Frauen!)
–
eigentlich
über
drei
Jahre
lang
gemacht?
Ausgestattet
mit
Büros
und
Mitarbeiterinnen
und
großem
Etat
sind
sie
immer
noch
nicht
bei
der
Kunst
und
bei
der
Kultur
angelangt?
Wie
lange
wird
ihre
Sensibilisierung
noch
dauern?
Wie
lange
will
die
Öffentlichkeit
zusehen,
dass
ihr
Geld
an
schöne
Worte
und
moralisch-christliche
Selbstdarstellung
verschleudert
wird?
Muss
es
noch
und
noch
brennen
und
muss
Blut
fließen,
ehe
unsere
Beauftragten
merken,
dass
unser
Alltag
zwischenmenschliche
Kommunikation
ver
-
nichtet
und
ein
neuer
Analphabetismus
über
die
a-sozialen
Medien
und
ihre
Bilder
entsteht,
die
alle die Tendenz zu offener Gewalt und Menschenverachtung in sich tragen?
Wir stellen fest:
1.
Die Diktaturen – wie auch die nur scheinbar demokratisch gewählten Diktatoren (neuer Vertreter
innerhalb der EU aktuell in Ungarn, mit Tendenz zuzunehmen) –, zensieren, knebeln durch Gesetze
(Schmutz- und Schund), denunzieren, sperren ein, verjagen, verbannen und ermorden stets zuerst
ihre KünstlerInnen und sind offen frauen- wie homofeindlich. Das beginnt historisch mit Sappho und
Ovid und Laotse, geht über zu Heine und Voltaire, über Thomas Mann, Hannah Arendt und zu Lion
Feuchtwanger und Anna Seghers, und hört mit Wolf Biermann oder mit der Brecht-Preisträgerin Nino
Haratischwili nicht auf. Fazit: Mit der Kultur hätten die Herren beginnen müssen, – und nicht bei
den >Juden<, bei sich!
2.
Dass die Sprache die Absichten ihrer Sprecher verrät, ist spätestens seit Ende des 2. Weltkriegs
bekannt, als man begann, endlich Wörterbücher der Unmenschen und über die LTI (Lingua Tertii
Imperii) zu verfassen. Sprachkritik und die in ihnen unbewusst formulierten Absichten aufzudecken
sind in der Demokratie die wichtigsten Aufgaben, um jeglichen Rassismus zu bekämpfen.
Beispiele gibt es in Massen. Besonders verbreitet im öffentlich-rechtlichen Gebrauch sind die
WURZELN, die jemand haben soll: russische, arabische, islamische, jüdische und so weiter,
oder woher jemand STAMMT (= STAMMBAUM – männlich!). DER MENSCH ist kein BAUM, der
MENSCH hat KEINE WURZELN. Diese STAMMBÄUME wurzeln noch im faulen Blut-Boden der
feudalen Gesellschaften, in ihren Ästen hausen noch insgeheim die reinblutigen Arier, die sich
besser als alle anderen Menschen wähnen (= WAHN).
3.
Weiterleiten an Herrn Klein heißt es aus dessen Büro: ablegen zu den Akten (oder wegschmei-
ßen)? Das ist, weil Herr Klein ein öffentliches Amt innehat: verdeckte Zensur. Zensur findet laut
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland nicht statt.
4.
Zur Sensibilisierung unserer Beauftragten, die eigentlich nichts anderes zu tun haben, als auf alle
die Menschenwürde verletzenden Ausfälle in der Öffentlichkeit zu achten, hatte wenigstens der Pop-
Digitaliziser Sascha Lobo einen Kommentar am 2. Februar 2022 im SPIEGEL parat:
»Der woke Antisemitismus als vielleicht jüngste Stinkblüte des Antisemitismus wird von be-
denklichen Entwicklungen flankiert oder begünstigt. Wie etwa der Tatsache, dass deutsche
Journalisten mit einer Historie von antisemitischen Einlassungen oft erst dann mit Sanktionen
rechnen müssen, wenn die Fälle >hochkochen< und man sie nicht mehr ignorieren kann.
Vorher lässt sich die ein oder andere Judenfeindlichkeit geflissentlich ignorieren.«
Für unseren Einspruch gegen den geförderten Mackie-Messer-Film konnten wir nicht
mit auf offener Straße zusammengeprügelten >Juden< aufwarten. Die täglichen Gräuel,
die ja nicht nur aktuell in der Ukraine, sondern in Katar, im Jemen, Saudi-Arabien, Äthiopien, Syrien,
Libyen, Mali, Myanmar, Afghanistan und und und… >stattfinden<, machen >sprachlos<. Das Vokabular
dafür lautet: unglaublich, erschütternd, fassungslos, unvorstellbar, entsetzt, geschockt, empört,
schlimm und und und …
Ein Bemühen darum, eine Sprache für die alltägliche Menschenverachtung und den alltäglichen
Menschenverschleiß zu finden und sie als FAKTEN der Inhumanität zu formulieren, gegen die
Einsprüche nicht mehr möglich sind, findet nicht einmal im Ansatz statt. Und dies, obwohl die
Menschheit über 2000 Jahre nach Christus, der Nächstenliebe predigte, Zeit dazu hatte und zusah,
wie nicht nur die christlichen Kirchen und Institutionen bisher jeden Machtmissbrauch passiv oder aktiv
unterstützten.
»Die Verbrechen gehen frech auf die Straße / Und spotten laut der Beschreibung«
(BB, 1933).
Die Zukunft aber
Wird abhängen von der
Erledigung der Vergangenheit.