Chronica: Ehe ich in die Chronik abtauche, darf ich mich vorstellen. Ich bin die
Zeit, auf Latein: >chronica<, weiblich, zeitlos. Oder kurz: die Zeit ohne Zeit. VR
macht’s möglich.
Chronica: 16. April 1178 vor Christus: Odysseus kehrt nach zehnjähriger Irrfahrt
nach Ithaka zurück. Er macht noch einen Abstecher in den Hades, die griechische
Unterwelt der Toten. Die Toten sind nicht tot, sondern Schatten, also virtuelle
Realitäten. Homer wusste, wie man sie zum Leben erweckt. Leben heißt heute:
>analoges Sein<. Als Herrscherin über die Zeit habe ich Homer aktualisiert. Hier
ist er.
Widerspiegel: Halt, halt. Ohne Moderation fährt nichts, schon gar nichts los. Ich
verteile das Wort und führe das Gespräch. Das Format heißt: »Das Gespräch, die
zentrale Technologie der Wahrheit«. Vielfach bewährt, siehe Markus Lanz &
Compagnie mbH. Ich heiße Barbara Widerspiegel. Wie der Name sagt, stehe ich für
Authentizität gleich Objektivität – und für Kritik. Denn: >wider< heißt auch
>gegen<. Homer hat das Wort.
Homer: Ich singe. Ich bin der schlechthinnige Dichter! Echte Dichtung singt.
Chronica: Nein, Odysseus, der listige, singt. Er erzählt, wie damals üblich: sin-
gend, seine Geschichte. Homer hat sie weitergesungen, also: Odyssee, elfter
Gesang. Stichwort: »Die Sonne tauchte ins Meer….«
Homer: D’oh! »Die Sonne tauchte ins Meer, als wir am Strome Okeanos anlangten.
Wir kamen an die Zusammenströmung der Totenflüsse und opferten nach
Vorschrift. Sowie das Blut aus den Gurgeln der Schafe in die Grube floß, tauchten
tief aus der Unterwelt die Seelen der Abgeschiedenen empor. Jünglinge und
Greise, Jungfrauen und Kinder kamen, auch viele Helden mit klaffenden Wunden
und in blutbesudelten Rüstungen; scharenweise, mit hohlem, grausenvollem
Stöhnen umflatterten sie, nach Art der Schatten, die Opfergrube. Ich riss das
Schwert von der Hüfte und wehrte den Luftgebilden, vom Opferblute zu lecken,
bevor ich den Teiresias befragt hätte, dessen Seele erschien, einen goldenen Stab
in der Rechten. Er erkannte mich sogleich: ›Edler Sohn des Laërtes, was trieb
dich, das Sonnenlicht zu verlassen und diesen Ort des Entsetzens zu besuchen?
Ziehe nur dein gezücktes Schwert von der Gruft zurück, damit ich von dem
Opferblut trinke und dir so dein Schicksal weissage‹«. D’oh! D’oh!
Widerspiegel: No, no! Die antiken Klagelaute lauten: ioh, ioh und aih, aih! Wo
bleibt die Bildung, Herr Homer!? Egal. Leiten wir über: Wie Odysseus steigen wir,
nachdem wir den Tod mit VR überwunden haben, in Berties Metaversum, rufen
seinen Avatar auf und befragen ihn nach seiner Meinung über den aktuellen
Ereignisse rund um den Globus. ►►Motto: Brecht lebt! Und wie!
Projektion bitte!◄
JK: Ich verstehe nur Bahnhof. Aber von irgendwo müssen wir abfahren.
JK: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, ist die Szene überschrieben. Er sieht sie
nur von hinten… Ach so, ich habe vergessen, mich vorzustellen. K. wie K., be-
kannt auch als Herr K. Kenne von BB jeden Buchstaben, alles…
Widerspiegel: …fast alles, bis auf das, was er nicht kennt. Was soll der Arsch am
Himmel?
JK: Andacht bitte, keine Widerrede bei Poesie, Frau Wider... Also. Er sah sie nur
von hinten. Er folgt ihr auf der Stelle und weiß: Diesen entzückenden Hintern wird
er heiraten. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Der Weg geht in die Anlagen ent-
lang des Kanals, über die eben der Mond aufgeht. Jetzt muß das Gefühl auf seine
Rechnung kommen. – So steht es im Regiebuch.
Widerspiegel: Ein bis zwei Monde genügen. So lautet die Regieanweisung zu Mond.
JK: Die Liebesleute fahren Boot. Am Ruder: sie. Die Madonna mit dem weißen
Steiß / Lächelt lieblich doppelten Gesichts. Wo du hingehst, da will ich auch hin-
gehen. Die Liebe dauert oder sie dauert nicht / An dem oder jenem Ort.
Chronica: Gott ist heute nötiger denn je.
Nun hört die Stimme, die um Mitleid ruft,
Bert Brecht liegt hier nicht unterm Hagedorn
Nicht unter Buchen, nein, in einer Gruft!
Hierher verschlug ihn des Geschickes-Zorn.
Gott geb, dass ihr sein letztes Wort noch hört!
Die dicksten Mauern schließen ihn jetzt ein!
Fragt ihr denn gar nicht, Freunde, wo er sei?
Ist er gestorben, kocht euch Eierwein.
Solang er aber lebt, steht ihm doch bei!
Wollt ihr, dass seine Marter ewig währt?
Jetzt kommt und seht, wie es ihm dreckig geht!
Jetzt ist er wirklich, was man pleite nennt.
Die ihr als oberste Autorität
Nur eure schmier‘gen Gelder anerkennt,
Seht, dass er euch nicht in die Grube fährt!
Ihr müsstet gleich zur Königin und in Haufen
Und müsstet mit ihr über ihn was sprechen,
Wie Schweine eines hinterm andern laufen:
Ach, seine Zähne sind schon lang wie Rechen!
(Melchior Schedler, 1984; Ausschnitt aus »Lesemal«)
(Anmerkung der Redaktion BB-Metaversum, Abteilung Zensur, Fachbereich Vorträge, Unterbereich Prosa,
Unterabteilung Zugabe: Da alle Vorträge vor ihrer Veröffentlichung eingereicht werden müssen, erhalten sie einen
besonderen Absatz, der überschlagen werden darf. Anmerkung: Ende.)
Kernkraftwerke produzieren kein CO2
Frankreich
will
eine
Renaissance
der
Atomenergie.
Die
französische
Regierung
plant
milliar
-
denschwere
Investitionen
in
ihren
Kraftwerkspark.
»Das
ist
eine
wichtige
strategische
Entscheidung.
Es
geht
darum,
2050
die
CO2-Neutralität
zu
erreichen.
Gleichzeitig
wird
der
Stromverbrauch
in
den
kommenden
Jahren
stark
ansteigen.
Um
beides
zu
erreichen,
haben
wir
uns
entschieden,
neue
Atomkraftwerke
zu
bauen.«
(Bruno
le
Maire,
Wirtschafts-
und
Finanzminister
Frankreich)
Deshalb
müsse
Atomstrom
in
ganz
Europa
als
klimafreundlich
und
nachhaltig
eingestuft
werden
–
genauso
wie
Strom
aus
Sonne
und
Wind.
/
Taxonomie
heißt
das
neue
Regelwerk
der
EU.
Es
soll
Technologien
als
nachhaltig
und
unschädlich
kennzeichnen,
sodass
Geld
verstärkt
in
grüne
Technologien
geleitet
wird.
Investments
in
Atomstrom
gehörten
dazu,
meint
le
Maire:
»denn
die
Investitionen
in
neue
AKW
sind
sehr
kostspielig.
Wir
sprechen
von zweistelligen Milliardenbeträgen.
Die Investoren brauchen hier Sicherheit
.«
»Viele
Sparer
und
Anleger
würden
das
Vertrauen
in
nachhaltige
Finanzprodukte
verlieren,
wenn
sie
befürchten
müssten,
dass
sie
sich
durch
den
Kauf
Aktivitäten
im
Bereich
der
Kernenergie
finanzieren
würden«.
(
Svenja
Schulze
;
Umweltministerin
BR
Deutschland
bis
12/2021)
Die Investoren brauchen Sicherheit
(nicht die Bevölkerung)
Sparer und Anleger verlieren das
Vertrauen in nachhaltige Finanzprodukte
»Die Atomkraft der vierten Generation ist die Lösung.«
(Frank Thelen, Geschäftsführer der »Freigeist Capital GmbH« Risikokapitalgesellschaft)
Inzwischen haben sich neun europäische Länder Frankreich angeschlossen. In einem öffentli-
chen Appell verlangen die unterzeichnenden Minister, Atomstrom als "grün" anzuerkennen.
Atomstrom sei, so heißt es, »unsere wichtigste Waffe« im Kampf gegen den Klimawandel. »Ich
kann nicht verstehen, wie man so dumm sein kann, dass man seine eigenen Atommeiler ab-
schaltet, die voll funktionsfähig sind.« (Richard Sulik, Wirtschaftsminister Slowakei)
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland-frankreich-atomkraft-taxonomie-100.html (12.10.2021)
Widerspiegel: Ich weiß nicht, ob das zur Sache passt.
Chronica: Schon! Das Loch, das schwarze, über den zwei grünen Monden von
Soho! So lautet das Fazit der heutigen Astrophysik. Können Sie nachlesen bei
Heino Falcke, berühmter Radioastronom und 1. Vorsitzender des CVJM Frechen
e.V.: Licht im Dunkeln: Schwarze Löcher, das Universum und wir. Stuttgart: 2020,
Teil IV, Kapitel 3: Allmacht und Grenzen. Das schwarze Loch dunkelt über BBs
Liebes-Nippes und hinter diesem Loch…
Widerspiegel: …wartet Bertie auf seinen Auftritt. Darf ich erinnern? Metaverse ist
angesagt, besser Multi-Meta-Verse. Hinter jedem schwarzen Loch steckt noch
ein Meta. BB dagegen wimmert weinerlich wie sein Mackie Messer aus seiner
profanen Gruft:
JK: Frau Widerspiegel, ehe wir den Bertie ins Licht treten lassen, möchte ich Sie
nach Ihren Wurzeln fragen. Sie wissen: Ohne Wurzeln keine Identität. Als
Brechtologe in den südlichen Sumpfgebieten der Großstadt K., als Herr K., muss
ich wissen, woran ich bin, woran wir alle sind. Das Publikum!
Widerspiegel: Also, lieber K., wenn Sie darauf bestehen, dass wir uns blendend
missverstehen, muss ich einen Vortrag halten. Ich weiß, Sie hassen Vorträge und
halten sie deshalb um so lieber. Also erst mal zuhören, bitte.
Nach intensiver Stammesforschung musste ich feststellen, dass der Spiegel ausschließ-
lich männlich besetzt ist. Dazu kommt: Er dreht alles um, und er ist »nicht vertrauenswür-
dig«, das jedenfalls schrieb Bertie an den Jenossen Spitzbart am 22. November 1955
höchstpersönlich. Es war schon immer so: Es kömmt darauf an, wie sie ihn halten, den
Spiegel, und schon ist alles anders. Aber männlich bleibt er – und wie! Hier, sehen Sie,
hier auf meinem Smartphone habe ich die Belege aus den aktuellen deutschen
Wörterbüchern:
widerspiegel, m.:
gerade darin, dasz die theaterwelt eine kleine welt für sich, ein abgeschlosse-
nes leben ist mit dem ganzen widerspiegel der groszen welt ..., gerade darin
liegt der zauber der bühne Gutzkow ges. w. (1872) 4, 382. — (DWB)
1
.
Grimm’sches Deutsches Wörterbuch:
2. Wictionary:
3. Wortbedeutung. info:
1.
Person
Singular
Indikativ
Präsens
Aktiv
der
Nebensatzkonjugation
des
Verbs >widerspiegeln<.
Im Deutschen Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS. digital) ist auf Rosa-
Grund, schlecht lesbar, angegeben: »>Widerspiegel< ist nicht in unseren ge-
genwartssprachlichen lexikalischen Quellen vorhanden«. Darunter steht
computergeneriert »Widerspiegel, der / Substantiv (Maskulinum)«. Als
>Zitationshilfe< angegeben bin ich, Barbara Widerspiegel (ohne Namen natür-
lich; Datenschutz!), weil ich das Wort gesucht habe. Das war gestern:
24.11.2021; 8.46 Uhr. Heute früh war der Eintrag weg. Meine hartnäckige
Nachfrage hat ihn erneuert, nun mit dem Datum des 25.11.2021, >bereitgestellt<
vom DWDS. So >generiere< ich mit der KI des DWDS, die natürlich männlich
formatiert ist, lauter neue Wörter und überführe das KI-Macho-System seines
patriarchalischen Herrschaftsanspruchs. Selbst Neuwörter werden sofort vom
Thymos – das ist der neue Männlichkeitsgott der Karlsruher Schule – erfasst
und einsortiert. Da hat kein Weib eine Chance.
Widerspiegel: Es wird Zeit, dass Bertie sein Metaverse aufmischt. Meta ist natürlich
weiblich und heißt: DRÜBER HINAUS oder auch WENDEPUNKT wie meta solis, die
Sonnenwende. Und was das heißt, verrate ich Ihnen später.
JK: Dachte mir schon, dass Sie im Metaversum, von dem ich keine Ahnung habe,
mehr Möglichkeiten haben, ihre Vorzüge zur Geltung zu bringen, also die weibli-
chen, meine ich.
Widerspiegel: Solche Bemerkungen sind nicht mehr gestattet. Sie wissen: die
Shitstorms in Meta, wie sich Facebook jetzt nennt. Da streiten sich die Konsum-
Hyänen schon über diesen Namen, als ob Meta geschützt sein könnte! Die Meta-
Physik haben wir seit mindestens 2500 Jahren geistiger Hochkultur, und die Meta
haben wir in vielen weiblichen Analogien, die einfach so heißen. Meta ist die
>Perle< und kommt von Margaretha, ein seltener und doch schöner Name. Ob der
Facebook-Strizzi das weiß?
JK: Der weiß noch nicht einmal, was META heißt. Einen viel blöderen Namen hätte
er sich nicht ausdenken können, falls sie denken können. Jedenfalls ringen META
PC und der Diabetiker, ob META geschützt sein könnte, als Marke, zum Jaulen.
Widerspiegel: Nicht diese blöden Scherze, Herr K.! Ich komme zum Ende meines
Vortrags.
JK: Dann können wir ja loslegen.
Widerspiegel: Halt, halt, mein Lieber. Dieser Mensch, der schon analog wie sein
Avatar aussieht, hat sein Metaverse noch nicht fertig. Noch ist es AR…
JK: ???
Widerspiegel: Das meint argumentative, besser: erweiterte Realität. In die reale
Realität, die heute die analoge heißt, weil sie analog zur Realität, die real ist und
nicht virtuell, als realistisch real… Ja? Ich fang noch mal an: AR ist, wenn du mit
dem Smartphone oder der 3D-Brille in die virtuelle, also nicht reale, Welt ein-
tauchst und dort mit Personen und allem Möglichen sonst, Gebäuden, Straßen,
Autos umgehst, als wäre das alles real und du auch…
JK: Die gehen alle in der AR mit mir um, als ob ich zu ihnen gehörte und wirklich
mitspielte?
Widerspiegel: Du bist mitten drin, eingetaucht. Das heißt >Immersion<. Das rich-
tige VR soll dann so konstruiert sein, dass du wie ein realer Insasse keinen
Unterschied mehr spürst zu deiner analogen Welt. Der Schlüssel, um in diese
Welten einzutauchen, sind die VR-Brillen. Ihre Displays ermöglichen einen 360-
Grad-Rundumblick und verschaffen den Usern das Gefühl, sich mitten in der er-
fundenen Welt zu befinden. Dazu müssen aber noch Unmassen an Strom her,
zumal du dann für die analoge Welt noch Millionen von E-Autos brauchst, um
nach und in Meta fahren zu können. Die Apparate fressen Energie wie ganze
Städte, weil sie Welten bauen. Wenn es dann da ist, das Metaverse, bist du mitten
drin. Und du vergisst, wer du analog einmal warst.
Ich
habe
weder
Hintergrund
noch
Substanz,
ich
strahle
wie
ein
Radio,
inzwischen
auch
radioaktiv,
und
komme
überall
durch
und
reiche,
in
mir
widergespiegelt,
ins
Unendliche.
Über
die
Löcher,
die
schwarzen
und
mehr,
die
davor
oder
dahinter
liegen,
reden
wir
nicht.
Wir
sind
schon
meta.
Zu
Deutsch:
Ich
bin
heimatlos
und
habe
aber
auch
keinen
Migrationshintergrund.
Ich
habe
keine
Eltern,
von
denen
ich
sagen
könnte,
sie
kennten
mich,
sonst
hätten
sie
mir
nicht
den
Vornamen
Barbara
verpasst.
Ich
habe
auch
keine
Geschwister,
die
ohnehin
nur
Verwandte
zweiten
Grades
sind:
Die
Abstammung
be
-
stimmt
das
>Sein<.
Zu
Undeutsch:
Ich
bin
ein
soziales
Wesen,
das
ohne
Gesellschaft
sinnlos
ist.
Also
heiße
ich
Widerspiegel.
Ich
bin
durch
BIG
DATA
definiert.
Da
ich
als
im
-
mersive
Person
vorhanden
bin
und
ein
Analogon
für
Sie
JK
und
Ihre
Gespräche
benö
-
tige,
gibt
es
ab
heute
die
feminine
Widerspiegel
in
der
deutschen
Sprache.
Das
DWDS
hat
diese
Tatsache
bereits
bestätigt
am
24.11.2021,
DWDS.
(
https://www.dwds.de/d/zitieren;
).
(Anmerkung
der
Zensur s.o.)
JK: Ja, und wenn, wenn ich mal…
Widerspiegel: Also, mein Lieber, wer denkt an so was. Wer immer ans Niedrige
denkt, der kommt nie hoch.
JK: Ich denk ja nicht dran, das kommt so…
JK: Ja schon, shit happens…
Widerspiegel: Hast du auf der Enterprise irgendwo ein Klo gesehen?
JK: Commander Spock schifft nicht?
Widerspiegel: Also bitte nicht so ordinär. Wer Visionen verwirklicht, kann sich nicht
mit analogem Kleinkram abgeben. Wir versauen doch nicht das Metaversum mit
stinkendem Dreck. Wer an der Unsterblichkeit arbeitet, kann nicht ans Kacken den-
ken. Bitte!
JK: Und vögeln? Ich meine ja nur, wir sind in einem Brecht-Blog… Joseph Losey,
der amerikanische Filmemacher, sagte über BB: »Es aß wenig, er trank wenig, und
fickte sehr viel.«
Widerspiegel: Also Knopf! Diese Zeiten sind vorbei mit BIG DATA. Da wird nicht
mehr gefickt. Kennst du den Witz? Zwei Philosophen erörtern die Fragen des
Seins und des Nicht-Seins. Der Meisterphilosoph hält einen ausführlichen Vortrag
über das Sein, das im Nichts nichtet, und bemerkt, dass sein Kollege nicht bei
der Sache ist. Hallo, Herr Kollega, hören Sie mir zu? Woran denken Sie? Kollege:
Ans Vögeln. Er: Wieso denken sie gerade jetzt ans Vögeln. Es geht um die
Existenz! Kollege: Ich denke immer ans Vögeln.
JK: War das der Witz? Kolossal spaßig, zum Totlachen.
Widerspiegel:
Wenn
Sie
nur
ein
bisschen
Witz
hätten,
könnten
Sie
vielleicht
ver
-
stehen,
dass
sich
der
Herr
Kollega
damit
aus
dem
Kreis
der
berufbaren
Professor
verabschiedet
hatte.
Wir
sind
in
Denk-
und
Datenräumen,
capito?
Captain
Kirk
hat
mit
den
unendlichen
Spiegeln
im
eigenen
Metaverse
genug
zu
tun.
Wo
kämen
wir
da
hin,
wenn
in
Meta
die
gleichen
Gesetze
gälten
wie
in
der
analogen
Welt.
Wir
lassen
uns
doch
nicht
das
Metaverse
mit
gewöhnlicher
Scheiße
versauen.
Also
vergessen
Sie
das!
Wie
sollen
wir
den
armen
Bertie
aus
seiner
Gruft
erheben,
wenn
Sie
nicht
erhaben denken?
JK:
Sorry,
wenn
ich
nachfrage?
Der
Herr
über
BIG
DATA
in
Karlsruhe
am
ZKM
sagt,
die
Beziehung
zwischen
Wort
und
Sache
ist
schon
im
Wort
vorgegeben.
Er
demonstriert
das
mit
seinem
Kunstwerk,
das
mit
farbigen
Leuchtbuchstaben
das
Wort
>PATR|D|OTEN<
bildet.
Je
nach
dem,
welche
Farbe
leuchtet,
ergeben
sich
aus
diesem
Wort
die
Wörter
>Idiot<
und
>Toten<.
Folgerung:
Das
ist
keine
Entdeckung
der
Wirklichkeit,
sondern
eine,
die
die
Sprache
vorgibt.
In
steckt
RACHE.
Und
in
Sprache
steckt
SACHE.
Ich
spreche
nicht
über
Wirklichkeit,
sondern
über
die
durch
die
Sprache
vorge
-
bene
Wirklichkeit.
Und
genauso
funktioniert
VR
in
Meta:
Es
handelt
sich
um
eine
durch
BIG
DATA
vorgegebene
Wirklichkeit.
Die
Sprache
formt
unsere
Realität.
–
Auf
gut
Englisch:
>the
language
determines
the
way
we
constrcut
reality<. Stimmt das in etwa so nichtsdestowenigeralstrotzumsomehr?
Widerspiegel: Mein Gott, warum so umständlich?
Das versteht doch keine Sau. Gut, das Karlsruher
philosophische Bürgerexamen haben Sie bestan-
den. Auch verstanden? BB war ein Auto-Narr. Da
müssen wir ihn packen. Wenn ich ihn pomadig
neben seinem mickrigen Steyr mit seiner Cappy-
Imitation der BMW-Driver repräsentieren sehe…
Von wegen Schiebermütze: Angeber-Dunstkiepe!
Da müssen wir ran: Gestern Steyr, heute die BMW-
Ein-MANN-RAKETE! Raus aus der gewöhnlichen
Sauerei, rauf aufs Reef aus Daten und mit ihm ins
All. Das macht Sinn! Die VR-PKW-Dichten steigen.
In Meta gibt es keine Grenzen – und die Löcher öff-
nen neue Meta, Multi-Meta. Auf, auf!
JK: Das ersetzt nur das gewöhnliche Stinken
durch Geldstinken. Das ist noch ekelhafter als
der Kotgeruch und versaut auch noch das, was
sie das All nennen, wo doch nur direkt an der
Erde klebt. Die hüpfen wie Hampelmänner in
unmittelbarster Erdnähe herum, verstänkern
aber die Atmosphäre fürchterlich.
Widerspiegel: Nichts kapiert, lieber K. Ich meine
nicht dieses Orbital Reef des Jeff Bezos, des
Amazonen-Heinis der Fließbandrückläufe, des
meta-göttlichen Frieders. Ich meine das Verse aus
der Sprache, das die Wirklichkeit formt. Mit viel
Data-Energie angesprochen, ist alles da, was man
nicht braucht. Wenn BB sieht, dass er in seinem
eigenen Metaversum alles haben kann, was er sich
nicht vorstellt, dann…
JK: Also rufen wir jetzt den BB auf, den göttlichen
Teiresias, auf dass er vom Opferblut trinke und
uns unser Schicksal weissage. Ist das so richtig?
Widerspiegel: Ja, so ähnlich, aber bitte heuti-
ger, lieber K. Heute reicht ein herzhaft gerufe-
nes Hi! aus, dann müsste er schon da sein. Das
Wort wirkt, und schon ist das Ding vorhanden
und wird wirklich. [Es tut sich nichts.]
JK: Ich fürchte, gnädige Frau, ein einmaliges Hi! genügt nicht. Der BB ist sehr
komplex gebaut. Seine Konstruktion dauert länger. Ich lese gerade ein Buch
über Carola Neher, Die Königin von Berlin, von, warten Sie mal, von 2020, und
lese: Der Bertie sei nicht »bloß der hemdsärmelige Weltverbesserer mit
Schiebermütze«, vielmehr habe er auch die Frauen »für seine immense
Textfabrikation schamlos« ausgenutzt. Und jetzt der Höhepunkt: »er verschlang
sie auch im und neben dem Bett«. Also wenn er gerade am Schlingen sein
sollte. Neben dem Bett erfordert einige Akrobatik und könnte schmerzhaft sein.
Widerspiegel: Herr Knopf! darf ich sie bitten! Nicht diese Töne!
JK: Sorry, ich schlage vor, Sie rufen ihn direkt an und auf…
Widerspiegel: Hi! Bertie!!
BB: Wo bleibt das Weib?
JK: Na sehen Sie, ich sagte es doch. Neben ihrem Bett, Herr B., neben und auf
den anderen Frauenleichen, die sie gerade verbraucht haben; hoffentlich nur
schattig.
Widerspiegel: Ich ziehe den Stecker, wenn das so weitergeht. Er leiert die alte
Platte ab. Wir müssen ihn neu formatieren. Sonst wird das nichts.
Das FORMAT sagt (Anmerkung: zur Reproduktion geeignet):
1.
Wir erörtern aktuelle Seins-Fragen.
2.
Das Zeitfenster sagt: Wir halten uns kurz.
3.
Die Zielführung sagt: Das Ziel steht fest.
4.
Das Publikum sagt: Wir haben nichts zu sagen.
5.
Die Kritik sagt: Alles nur Theater.
6.
Die Ideologie sagt: Leertheater.
7.
Das Ergebnis sagt: Das wissen die Geier.
Ich verstehe, Herr B., Sie müssen sich erst einmal zurechtfinden. Aber es ist ihr
Metaversum, also keine Rücksicht und Vorsicht, nur rein in die Daten – oder be-
nötigen Sie zehn Meter für den immersen Absprung? Sollen wir Max Frisch be-
mühen? Er hat in seinem Schwimmpark am Letzigraben einen parat, kein
Problem, ihn herzuholen.
BB: Baden wäre eigentlich gut. In Seen und Flüssen. Es ist ein wenig steril hier.
Ich stinke nicht. Ja gut, ich habe mich dran gewöhnt, im alltäglichen Leben vor
mich hin zu stinken, aber 70 Jahre ohne Dusche, ohne Bad, müssten selbst die
Weiber…
Widerspiegel: Herr B., wenn Sie so weiterreden, rede ich ein Macht-Wider-Wort
und ihre neue Wirklichkeit fährt dahin… zurück in die Grube.
JK: Hades, Frau Widerspiegel, Hades! Wenn schon dann locken wir ihn mit der
Antike. Lassen Sie ihn hier, sein Werk beweist doch, dass er nicht immer nur an
das Eine dachte. Reaktivieren durch Reproduktion!
BB: Es ist steril hier, sauber und blank wie in einem Scheißhaus ohne Scheiße,
und es stinkt nicht, nicht einmal ich.
Widerspiegel: Also bitte, Herr B.!
BB: O.k., o.k., also nicht Scheißhaus – Südsee.
Die Franzosen denken nicht daran, die Menschen daran zu hindern, dort ihre
Urlaubsziele zu suchen. Gleichzeitig erklären sie das Atom für den
Klimawandel, wie Ihr das jetzt nennt, als nachhaltig, also zu fördern aus den
Geldtöpfen der EU. Da es nicht stinkt, kann es als GRÜN verbucht werden, ob-
wohl es in blauen Landschaften aus ungeahnten Tiefen aufzutauchen pflegt.
Sozusagen in konträrer Immersion. Hält tatsächlich ein paar Tausende Jahre.
Verrottet nachhaltig.
Ich
liebe
NATUR!
Die
Südsee
leuchtet
im
Strahlenglanz.
Blau,
stahlblau,
schil
-
lernd.
Sie
riecht
auch
nicht.
Ihre
weitbeschreiten
Overwater
Bungalows.
Einfachheit
ist
der
wahre
Luxus!
Armut
ist
Futter
für
die
Sinne!
Stege
aus
Holz,
auf
Stelzen
aus
Holz,
ins
flache
Wasser
über
die
spitzen
Steine
des
Ufers
ge
-
baut,
darauf,
ebenfalls
aus
Holz
kleine
Hütten,
bedeckt
mit
Palmenwedeln,
Terrassen
mit
Bohlen
aus
Holz
mit
Zwischenraum
hindurch
zu
schauen,
dazu
ein
kleiner
Bootsanlegeplatz,
zwei
breite
Bretter,
stufenförmig
gestaffelt,
das
reicht.
Diese
Armut
leuchtet
intensiv
im
Kranz
der
Demut.
Sie
strahlt.
So
in
etwa die aktuelle Werbung.
(
https://www.dertour.de/fernreisen/suedsee
)
JK:
Da
kann
ich
mit
den
neuesten
Nachrichten
zum
Thema
dienen
(November
2021).
BB: Am den 18. Februar 1955 habe ich an Werner Heisenberg geschrieben. Ich
nehme an, Sie wissen, wer das ist. Der mit der legendären
Unbestimmtheitsrelation, die kein Mensch versteht. Also ich schrieb: »Sehr ge-
ehrter Herr Professor Heisenberg, bei der nächsten der alljährlichen
Zusammenkünfte des Internationalen PEN-Clubs, die in Wien stattfinden soll,
möchte das Deutsche (ost-westliche) PEN-Zentrum auf einen simplen
Zusammenhang hinweisen: Je mehr Atombombenversuche, desto weniger
Wahrscheinlichkeit, daß die Literatur fortexistiert, da sie ja auf das Fortexistieren
von Schriftstellern und Lesern angewiesen ist. […] Nicht nur der Krieg, auch
seine Vorbereitung ist jetzt tödlich geworden. Ich habe die Aufgabe, Sie zu bitten,
in geschlossenem Kreis uns in Hamburg über die Folgen vom
Bombenexperimenten zu informieren. Es scheint uns auch die Aufgabe der
Schriftsteller, die Bevölkerung auf die ungeheuerliche Situation aufmerksam zu
machen. / Mit besten Grüßen / Ihr / bertolt brecht.
JK:
Das kommt mir bekannt vor.
BB: Ja, ja, ich bin als Plagiator bekannt. Ich schreibe auch bei mir ab, vor allem
dann, wenn gewisse Wahrheiten Bestand haben, wie leider auch die, dass das
Gedächtnis der Menschheit für erlittenes Leid ziemlich kurz ist und dass die
Politiker jeden Tag Rede-Formate trainieren, mit denen sie die Verantwortung auf
ihr Gewissen laden, das sie nicht haben. Hier noch der Entwurf einer Resolution
für den XXVII. Jahreskongreß des Internationalen PEN: »Alle verantwortungsbe-
wußten Atomphysiker sind sich darin einig, daß die Einleitung radioaktiver
Prozesse durch die Explosion von Atombomben die Menschheit mit totaler
Ausrottung bedroht. / Die Mitglieder des P.E.N., Schriftsteller vieler Nationen, füh-
len sich verpflichtet, ihre Leser auf diese Gefahr aufmerksam zu machen. / Gez.
Bertolt Brecht«.
JK: Ich reiche Ihnen noch nach, was Sie schon 1938 in Ihrem Stück Leben des
Galilei dem Physiker in den Mund gelegt haben: »Ich halte dafür, dass das ein-
zige Ziel der Wissenschaft darin besteht, die Mühseligkeit der menschlichen
Existenz zu erleichtern. Wenn Wissenschaftler, eingeschüchtert durch selbst-
süchtige Machthaber, sich damit begnügen, Wissen um des Wissens willen
aufzuhäufen, kann die Wissenschaft zum Krüppel gemacht werden, und eure
neuen Maschinen mögen nur neue Drangsale bedeuten. Ihr mögt mit der Zeit
alles entdecken, was es zu entdecken gibt, und euer Fortschritt wird doch nur
ein Fortschreiten von der Menschheit weg sein. Die Kluft zwischen euch und
ihr kann eines Tages so groß werden, dass euer Jubelschrei über irgendeine
neue Errungenschaft von einem universalen Entsetzensschrei beantwortet
werden könnte.«
Willkommen in:
Widerspiegel: „Metaverse ist angesagt, besser
Multi-Meta-Verse.“
Widerspiegel: „Also eins muss klar sein, lieber K.:
Roboter scheißen nicht.“
Widerspiegel: „Mein Gott, warum so umständlich?
Das versteht doch keine Sau. “
JK: „Hades, Frau Widerspiegel, Hades! Wenn
schon dann locken wir ihn mit der Antike.“
JK: „Das kann der Berti doch jetzt selbst
beantworten. Ich bin doch nicht sein Sprachrohr“
Widerspiegel: Also eins muss klar sein, lieber K.: Roboter scheißen nicht.
BB: Ja. Am 10. September 1945 schrieb ich in
mein Journal: »Die Atombombe, mit der die
atomarische Energie sich zeitgemäß vor-
stellt, berührt die >einfachen Leute< als le-
diglich furchtbar. Der Sieg in Japan scheint
denen, die ungeduldig ihre Männer und
Söhne zurückerwarten, vergällt. Dieser
Superfurz übertönt alle Siegesglocken. / (Für
einen Augenblick befürchtet Laughton ganz
naiv, die Wissenschaft könne dadurch so dis-
kreditiert werden, daß ihre Geburt - im Galilei
- alle Sympathie verlöre. >The wrong kind of
publicity, old man.<)«
Widerspiegel: Dass ausgerechnet die
Franzosen die Atomkraft wieder ins Spiel
bringen. Sie haben es gut verstanden, ihre
imperiale und koloniale Vergangenheit unter
der Glorie von La Patrie zu atomisieren. Dabei
haben Sie die größte Bevölkerung mit afrika-
nischen Wurzeln, die tief im Boden von la pa-
trie stecken. Macron und Konsorten sind, weil
sie ihre Dinger noch nie abstellen mussten,
nicht unterrichtet, was es kostet, die Ruinen –
und das werden alle Atomanlagen einmal sein
– >zurückzuzubauen,< wie man das heute
nennt. Heute dürfen wir noch nicht einmal
mehr ein Haus einfach abreißen und den
Schutt wegwerfen. Es muss alles brav zer-
legt, auseinander genommen, in die jeweili-
gen Rohstoffe aufgedröselt werden und so
weiter. Da kostet der Abriss so viel wie der
Neubau. Beim Atomkraftwerk mindestens das
Zehnfache, das zahlen aber die Betreiber
nicht, die Investoren schon gar nicht... Aber
die Politik treibt an. Was sagte Bertie eigent-
lich dazu, Herr K.?
JK: Meinen Sie mich? Das kann der Bertie doch jetzt selbst beantworten. Ich bin
doch nicht sein Sprachrohr! Wozu haben wir Meta?
BB: In einem Brief an die »Genossen« auf dem >Kongress der Völker für den
Frieden< Dezember 1952 habe ich geschrieben, dass der Kapitalismus von Natur
aus kriegerisch ist. Das Gegenteil hat noch niemand bewiesen. Übrigens die
Begrifflichkeit ist taktisch: Die Genossen erreiche ich nur, wenn ich so tue, als
ob ich einer von ihnen wäre. So habe ich es auch mit dem Spitzbart in meinem
Schreiben vom 17. Juni 1953 gehalten. Die hören sonst nicht zu. Und von
>Natur< rede ich immer dann, wenn ich die Triebe aufrufe (Freud Kränkung
Nummero 3). Ausrede: Nichts zu machen. Ich könnte es auch mit Heraklit sagen,
da klingt es ewiger: »Der Krieg ist der Vater aller Dinge.«
JK: Da habe ich Stoff: Dokumente! Um auch etwas beizutragen. Schauen Sie her:
Frankreich
hatte
zwischen
1966
und
1996
auf
dem
Mururoa-Atoll
und
dem
Fangataufa-
Atoll
in
Französisch-Polynesien
193
Atomwaffentests
unternommen.
Zahlreiche
Krebserkrankungen
in
der
Region
werden
mit
den
umstrittenen
Atomversuchen
in
Verbindung gebracht.
Die
Opfervereinigung
>193<
-
in
Anlehnung
an
die
Anzahl
der
Atomwaffentests
-
hatte
zuvor
eine
Entschuldigung
des
Staatschefs
gefordert.
So
wie
Macron
die
Kolonisierung
Algeriens
als
Verbrechen
anerkannt
habe,
müsse
er
auch
die
Atomtests
im
Pazifik
als
>kriminell
und
eine
Form
der
Kolonisierung<
anerkennen,
sagte
der
Vorsitzende
der
Vereinigung, Pater Auguste Uebe-Carlson.
»EUER FORTSCHRITT WIRD DOCH NUR EIN FORTSCHREITEN VON DER MENSCHHEIT WEG SEIN.«
Frankreichs
Präsident
Emmanuel
Macron
hat
eine
Schuld
seines
Landes
gegenüber
den
Opfern
von
Atom-Versuchen
in
Französisch-Polynesien
eingestanden.
»Die
Nation
hat
eine
Schuld
gegenüber
Französisch-Polynesien«,
sagte
Macron
bei
einem
Besuch
in
dem
französischen
Überseegebiet.
Allerdings
verzichtete
der
Staatschef
darauf
-
wie
von
Opfer-Verbänden gefordert - um Vergebung zu bitten.
Er
räumte
ein,
dass
das
Thema
das
>Vertrauen<
zwischen
Papeete
und
Paris
beeinträchtige.
Macron
versprach
Aufklärung
und
kündigte
an,
dass
Opfer
künftig
besser
entschädigt
würden.
Das
Wort
>Entschuldigung<
nahm
Macron
in
seiner
Rede
nicht
in
den
Mund.
Tatsächlich
verteidigte
er
grundsätzlich
die
Entscheidung
seiner
Amtsvorgänger
ausgehend
von
Charles
De
Gaulle,
Frankreich
zu
einer
Atommacht
zu
machen.
Dies
habe
auch
dem
Schutz
von
Französisch-
Polynesien
gedient,
sagte
Macron
in
Papeete.
(Abbildung
zeigt
Bora
Bora
mit
der
be
-
rühmten
Bloody Mary.
)
Frankreich zu einer Atommacht zu machen
hat auch dem Schutz von Französisch-
Polynesien gedient. (Macron 2021)
Der Schutzschirm über der Südsee:
Die Beziehung zwischen Sprache und Sache ist
schon im Wort selbst vorgegeben:
Schutzhaft
Schutzpolizei
Schutztruppe
Heimatschutz
Selbstschutz
Rasseschutz
Blutschutz
Schutzmacht
Schutzstaffel (SS)►
BB: Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz. Ihre
Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist noch geringer, sagte ich, nein, schrieb
ich, zum Kongress 1952 einleitend. Ich war krank. Und weiter schrieb ich: Die
weltweiten Schrecken der vierziger Jahre scheinen vergessen. Der Regen von
gestern macht uns nicht naß, sagen viele.
JK: Sehen Sie: die Natur-Beispiele kommen immer dann, wenn die Gründe ausge-
hen. Der atomare Regen ist kein natürlicher Regen.
Chronica: Der Klugscheißer Herr K. hat gesprochen. Den Lehrmeister haben wir
in Meta auch verabschiedet.
JK: Ich berufe mich auf BB, der 1952 auch sagte – hat er nicht veröffentlicht –, er
glaube nicht »an die Trennbarkeit von Kunst und Belehrung« (Nachweis: GBA
23,222; ha!). Ja, ja, ich fahre mit den Dokumenten fort, die sagen angeblich mehr
als Worte (ha!):
»Ohne Atomstrom
läuft nichts. – Es
macht viel Sinn in
Zukunft mit steigen-
den PKW-Dichten zu
rechnen.«
►►Autopapst
Ferdinand
Dudendörffer: Ohne
Atomstrom fehlt es E-
Autos an Antrieb.
║▐║║Bald fast nur
noch E-Autos – Wind,
Sonne und Wasser rei-
chen nicht aus
dafür►►║
Der Experte, Direktor des privatwirtschaftlichen CAR-Center Automotive Research
in Duisburg, prognostiziert, dass immer mehr Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs
sein werden. »Da Deutschland und die Welt vermutlich zur Winterzeit lange mit dem
Virus leben müssen, wird eine Trendumkehr hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln noch
weniger wahrscheinlich. Es macht also viel Sinn, auch in Zukunft mit steigenden
Pkw-Beständen und damit Pkw-Dichten zu rechnen«, erklärt Dudenhöffer. Er setzt
darin für 2050 einen Pkw-Bestand von 55,8 Millionen Fahrzeugen beziehungsweise
eine Pkw-Dichte von 660 Pkw auf 1000 Einwohner an. Derzeit sind es rund 48,2
Millionen Fahrzeuge, die Pkw-Dichte liegt bei 580.
(HTTPS://WWW.AUGSBURGER-ALLGEMEINE.DE/WIRTSCHAFT/ZUKUNFT-DER-E-MOBILITAET-
AUTOPAPST-DUDENHOEFFER-OHNE-ATOMSTROM-FEHLT-ES-E-AUTOS-AN-ANTRIEB-
ID61148081.HTML)
BB: O.K. Wenn Sie mir das alles zeigen, dann antworte ich mit meiner anderen
Rede, diesmal analoy, auf dem Friedenskongress in Berlin am 28. Mai 1954: »Auf
japanische und amerikanische Städte gehen seit Wochen radioaktive Regen nie-
der. Mit Furcht betrachtet die Bevölkerung Japans die Fischdampfer, die immer
ihre Hauptnahrung gebracht haben. Denn das Meer und die Luft, jahrtausende-
lang ohne Besitzer, haben nun Herren gefunden, die sich das Recht anmaßen,
nämlich das Recht, sie zu verseuchen. Die Gesundheit des Menschengeschlechts
ist bedroht auf Jahrhunderte hinaus.« Das habe ich laut gesagt.
JK: Nachdem Sie selbst als Atombombe gehandelt wurden, in Österreich, dem so
genannten Heimatland von Helene Weigel, Ihrer Ehefrau?
BB: Ich bin noch beim Friedenskongress. Ich hatte noch mehr Text vorbreitet: »Je
nach dem Wetter, das ihre Gelehrten nicht vorauszusagen vermögen, treiben die
ungeheuren Wolken verpesteter Luft überallhin, selbst über das eigene Land. Die
Früchte des Wissens sind tödlich geworden, um so mehr, als die große Menge
hilflos gemacht wird durch neue Unwissenheit, die von den Besitzern aller Mittel
der Information (der Presse, des Radios, des Films, der Schulen und
Universitäten) aufrechterhalten wird. Die Millionen in allen fünf Erdteilen müssen
von der ungeheuren Gefahr verständigt werden. Wenn schon die Atombomben
>unkonventionelle Waffen< bezeichnet werden, dann müssen wir zu unkonventio-
nellen Mitteln der Verbreitung des Wissens greifen.«
»Es war ein steinerner
Mädchenkopf, so gelegt,
daß man darauf blickt
wie auf ein Gesicht einer
schlafenden Frau, wenn
man sich auf die
Ellenbogen stützt.
>Was sie wohl
zusammenträumt –?<«
»Der Mann sieht sich als
Herr der Welt, die Frau
nur als seinen Spiegel.
[…] sie lernt nur eine
Sprache, die ihr immer
unrecht gibt.«
Max Frisch: Homo Faber (wa
7, S. 111 und 140)
Kulturbolschewistische Atombombe
auf Österreich abgeworfen!
Die Schreckensmeldung stand zuerst in den Salzburger Nachrichten:
»Kulturbolschewistische Atombombe auf Österreich abgeworfen«. Das rechtsgerich-
tete Kampfblatt Die Neue Front stellte die kryptische Frage: »Wer schmuggelte das
Kommunistenpferd in das deutsche Rom?« In anderen Blättern war noch die Rede
vom »Poeten des Teufels«, von einer »literarischen Ausgeburt« und vom »größten
Kulturskandal der Zweiten Republik«.
»Die Einbürgerung Bert Brechts zeigt, wie […] unser Land kommunistisch untermi-
niert wird und die Amerikaner die geistige Bolschewisierung Österreichs noch finan-
zieren.« (»Die Neue Front«, Salzbrug und Wien am 13. Oktober 1951)
Den
Anlaß
für
diese
Pamphlete,
die
im
Oktober
und
November
1951
in
Österreich
erschienen,
bildete
die
»Verleihung
der
Staatsbürgerschaft«
an
Bertolt
Brecht
durch
die
Salzburger
Landesregierung
am
12.
April
1950.
Wochenlang
stand
die
>Affäre
Brecht<
im
Mittelpunkt
des
medialen
Interesses
und
beschäftigte
sogar
den
Nationalrat
und
den
Salzburger
Landtag.
Die
Federn
zahlreicher
Journalisten
verwandelten
sich
im
Zuge
dieser
Auseinandersetzung
in
Schwerter,
um
den
Kampf
gegen
das
Böse
schlechthin
effizienter
führen
zu
können:
Den
Kommunismus.
Dieser
sollte
Österreich
in
der
Person
des
Schriftstellers
Bertolt
Brecht
unter
-
wandern und reif für den Untergang machen.
Die große Menge wird hilflos gemacht.
Die neue Unwissenheit wird von den Besitzern aller Mittel der Information aufrechterhalten:
der Presse, des Radios, des Films, der Schulen und Universitäten. (BB 1954)
Widerspiegel: „Wie Odysseus steigen wir,
nachdem wir den Tod mit VR überwunden haben,
in Berties Metaversum..“
META
„Schreiben Sie, dass ich unbequem war und
es auch nach meinem Tode zu bleiben
gedenke. Es gibt auch dann noch gewisse
Möglichkeiten.“ (Bertolt Brecht 1956)
VERSUM
AKTUELL Kosmischer Wohlklang
Berties
METAVERSUM
BERTIESMETAVERSUM 2.Teil