AKTUELL Theologie oder Antisemitismus
AKTUELL The Documenta Horror Picture Show
Wer baute das siebentorige Theben?
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?
Und das mehrmals zerstörte Babylon
Wer baute es so viele Male auf? In welchen Häusern
Des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute?
Wohin gingen an dem Abend, wo die chinesische Mauer fertig war
Die Maurer? Das große Rom
Ist voll von Triumphbögen. Wer errichtete sie? Über wen
Triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene Byzanz
Nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem sagenhaften Atlantis
Brüllten in der Nacht, wo das Meer es verschlang
Die Ersaufenden nach ihren Sklaven.
Der junge Alexander eroberte Indien.
Er allein?
Cäsar schlug die Gallier.
Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?
Philipp von Spanien weinte, als seine Flotte
Untergegangen war. Weinte sonst niemand?
Friedrich der Zweite siegte im Siebenjährigen Krieg. Wer
Siegte außer ihm?
Jede Seite ein Sieg.
Wer kochte den Siegesschmaus?
Alle zehn Jahre ein großer Mann.
Wer bezahlte die Spesen?
So viele Berichte
So viele Fragen.
Fragen einer lesenden Mutter mit Smartphone:
ZDF am 11. April 2022, 21:54ff. Uhr (Moderation: Marietta
Slomka)
Dr. Christian Mölling, »Verteidigungsexperte«, Fernsehstar:
Stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts, Leiter des
Programms “Sicherheit, Verteidigung, Rüstung”, Deutsche
Gesellschaft für Auswärtige Politik (GFAP); gegründet von zwei
Nazi-Bankern; >schwer< mitfinanziert aus öffentlichen Mitteln.
Die Situation ist, »dass beide Seiten quasi in einen
Abnutzungskrieg eintreten, das heißt es hängt sehr davon ab,
wieviel Menschenmaterial beide Seiten nachführen können.«
»Wenn wir also, um eine Weltanschauung
zum Sieg zu führen, sie zu einer
Kampfbewegung umzustellen haben, so muß
logischerweise das Programm der
Bewegung auf das Menschenmaterial
Rücksicht nehmen, das ihr zur Verfügung
steht.« (Wieheißterdochgleich No. 1*)
»Die Propaganda mußte der Organisation
weitvoraneilen und dieser erst das zu
bearbeitende Menschenmaterial
gewinnen.« (Wieheißterdochgleich No. 2*)
»Am Anfang steht die Erkenntnis, sie bedi-
ent sich des Mittels der Propaganda, um
das Menschenmaterial zu finden, das nun
die Erkenntnis ummünzen soll in Politik. «
(Wieheißterdochgleich No. 2*)
»Jede Minute werden wir vor neues
Menschenmaterial gestellt, das das
Schicksal uns zur Erziehung und zur
Durchknetung in weltanschaulichem Sinne
überantwortet.« (Wieheißterdochgleich No.
2*)
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*Bertolt Brechts Bezeichnung für zwei »Gipfel« deutscher Politik ab 1923.
»Panzer rollen, Fliegerstaffeln steigen auf, und auf den Straßen, da marschiert es;
Menschenmaterial, kleine Rädchen, Hämmerchen, Treibstoff der Maschine, Soldaten.« (Die Zeit,
31.07.1947, Nr. 31)
»Mit dem Kapital und dem Großbetrieb kam die Sklavenarbeit, die jetzt auch in der
Landwirtschaft immer größere Ausdehnung gewann; die fortwährenden Kriege warfen billiges
Menschenmaterial in Masse auf den Markt.« (EduardMeyer: Geschichte des Altertums. Band V.,
Berlin 1902)
Foto: Feld der Ehre – reserviert für Alltagshelden
»Panzer rollen, Fliegerstaffeln steigen auf, und auf den
Straßen, da marschiert es; Menschenmaterial, kleine Rädchen,
Hämmerchen, Treibstoff der Maschine, Soldaten.« (Die Zeit, 31.07.1947, Nr. 31)
»Auch die Generalstäbe beider Seiten haben im Ersten Weltkrieg einen langwierigen
Abnutzungskrieg gefürchtet, weil in ihm nicht das Militär, sondern die Industriepotenziale den
Ausschlag geben würden.« (Tagesspiegel, 2. März 2001)
»Seit Monaten sei zu beobachten, dass in der Ukraine >sehr viel Munition verbraucht< werde,
sagte Stoltenberg. >Wir stehen vor einem Abnutzungskrieg.< In dieser Situation gehe es um eine
effiziente Logistik. Ziel der NATO sei es einerseits, der Ukraine die nötige Munition zu liefern.
Andererseits gehe es aber auch darum, die eigenen Munitionslager nachzufüllen. Verträge, die
einige Nato-Staaten mit der Rüstungsindustrie geschlossen hätten, gingen in die richtige Richtung.
>Wir brauchen noch mehr Produktion,
noch mehr Produktionskapazitäten<,
sagte Stoltenberg.« (15. Februar 2023)
https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-02/nato-
verteidigungsminister-jens-stoltenberg-
pressekonferenz
»Es erstaunt, dass Russland
aufrüstet, die Krim annektiert,
die Ukraine mit einem
Abnutzungskrieg ruiniert – und
trotzdem weiter als das Opfer
gilt.« (Die Zeit, 19. Juni 2015)
»Lange hat die Kanzlerin, die selbst
fließend Russisch spricht, auf diese
Stimmung Rücksicht genommen, hat
stoisch weggesehen, als Putin in Syrien
die Zivilbevölkerung bombardieren ließ.
Die Deutschen sahen auch noch weg, als
immer ungenierter gemordet wurde in
Putins Geheimdienststaat […]. Der
Anschlag auf Russlands führenden
Oppositionellen mit dem Staats-Gift
Nowitschok bedeutet eine Eskalation, die auch die geduldige Kanzlerin nicht mehr ignorieren
konnte, ohne ihr Gesicht als Anführerin der freien Welt zu verlieren.«
»Das ist ein Schlag ins Gesicht auch all jener, die hierzulande, in der SPD und anderswo, unver-
drossen von einer neuen „Sicherheitspartnerschaft“ mit Russland und ohne die USA träumen.
Berlin muss zu einem grundlegend neuen Umgang mit Moskau finden. Es muss den Preis für die
Übergriffigkeiten des Kremls hochtreiben und darf sie nicht länger belohnen. Schon der Bau der
Ostsee-Gaspipeline war sicherheitspolitisch ein Fehler. Ihre Inbetriebnahme aber wäre jetzt das
Symbol, dass Merkel-Deutschland auch moralisch vor dem System Putin kapituliert.« (Merkur,
3. September 2020; Fotos: Vierer>gipfel<, Februar 2020)
Ȁrgerlich ist es aber, wenn unverbesserliche Militaristen in
der Sendung unkommentiert von >gutem Menschenmaterial<
reden dürfen.« (Berliner Zeitung; 2. Mai 1995)
»Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte man noch nicht so recht gewußt, wie eigentlich
eine veritable Fabrikhölle für das domestizierte Menschenmaterial artgerecht gebaut werden
muß.« (Robert Kurz: Schwarzbuch Kapitalismus, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 398)
»Die existenzielle Gefahr bestehe heute nicht in einem vernichtenden Angriff, sondern in
einem Abnutzungskrieg, der auf unsere Moral und Lebensweise zielt.« (Die Zeit, 18. Juni 2015)
GEWALT
Teil 2